Marsk Tower in Skaerbaek
Doppelhelix aus Cortenstahl gen Himmel geschraubt
Als Aussichtspunkt über das UNESCO Weltkulturerbe Nationalpark Wattenmeer entwarfen die Planerinnen und Planer des international tätigen Architekturbüros Bjarke Ingels Group (BIG) einen 25 Meter hohen Turm im Süden Dänemarks. Marsk Camp nennt sich das Gelände in Jütland – Teil der flachen Marschlandschaft, geprägt von der Nordsee, von Wiesen und Feldern, Dünen, Wald und Heide. Der Marsk Tower (Marschturm) erhebt sich westlich der Ortschaft Skærbæk.
Gallerie
Gespiegelter Treppenlauf in Rostrot
In Form einer Doppelhelix zeigt sich dieser Turm dynamisch gedreht, mit einem sich himmelwärts weitenden Radius. Der metallische, silber bis rostbraun schimmernde Farbton verrät das Baumaterial Cortenstahl und weckt Assoziationen mit einer gigantischen Schraube. Die abgetreppte Untersicht wirkt als Spiegelbild des gewundenen Treppenlaufs, lässt das Auge der Betrachtenden nicht ruhen und verstärkt die schraubenartige Wirkung. Die Doppelhelix ermöglicht die Kombination zweier Treppenläufe – als Auf- und Abstieg – rund um eine zentrale Achse. Diese ist aus Stahl und zylinderförmig: Darin befindet sich ein Aufzugsschacht, um Menschen im Rollstuhl zu transportieren (Abb. 24).
Hoch hinauf und weit hinaus
Der skulpturale Aussichtsturm bildet eine Landmarke auf dem
zwölf Hektar großen Areal, zu dem ein Campingplatz für Wohnmobile,
ein Restaurant, ein Café, ein Spielplatz sowie eine Minigolfanlage
gehören (Abb. 4). Die oberste Plattform befindet sich 36 Meter über
dem Meeresspiegel. Am Fuß des Turmes können die Besucherinnen und
Besucher bei klarem Wetter bis zu vier Kilometer weit blicken.
Bedingt durch die Erdkrümmung, vergrößert sich die Sichtweite auf
dem Weg zur Spitze bis auf 18 Kilometer. Das wiederum schließt die
Stadt Esbjerg, die Inseln Rømø und Sylt, vor allem aber das schier
endlose Wattenmeer mit ein. -us
Bautafel
Architektur: BIG - Bjarke Ingels Group, Kopenhagen
Projektbeteiligte: Tobias Hjortdal (Projektleiter); Matilda Blomgren, Annette Jensen, Erik Kreider, Joshua Woo, Federico Martinez De Sola, Stefan Plugaru (Projektteam Architekturbüro); HB Trapper, Herning (Konstruktion); AFRY, Stockholm (Statik)
Bauherr/in: Marsk Camp, Skærbæk
Fertigstellung: 2021
Standort: Hjemstedvej 60, 6780 Skærbæk
Bildnachweis: Rasmus Hjortshoj; BIG - Bjarke Ingels Group, Kopenhagen
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