Bericht zur digitalBAU
Die digitale Transformation in der Baubranche
Mit der digitalBAU 2024 wurden zum dritten Mal die Veranstaltungshallen in Köln vom 20. bis 22. Februar mit zahlreichen Neuerungen aus den Bereichen Digitales Planen, Bauen und Betreiben gefüllt. An drei Veranstaltungstagen konnten sich Besucher*innen mit Teilnehmenden und Interessierten aus Architektur- und Ingenieurwesen, Industrie und Handwerk, Forschung und Wissenschaft sowie Verbänden und Politik austauschen.
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Ein vielfältiges Rahmenprogramm – zusammengesetzt aus Vorträgen, Diskussionen, Pitches und Preisverleihungen – in Kombination mit diversen Ausstellungsständen sorgten für abwechslungsreiche Tage. Die vier Leitthemen Digitale Baustelle, Konnektivität, Smart City und Zirkuläres Bauen standen im Fokus der Messe.
Buntes Potpourri von Herstellenden
Neben kleineren Anbietern von IT-Hard- und Software und jungen
Start-Ups zeigten sich auch etablierte Firmen der Branche, wie etwa
die Nemetschek Group. Mit zwölf Marken, darunter auch Graphisoft,
stellte die Gruppe verschiedene Softwarelösungen für die digitale
Transformation der Baubranche vor. Zu den Highlights zählte das
Ausprobieren des neuen KI-Visualisierungstools für Archicad, das
bereits in frühen Phasen des Entwurfsprozesses einen
Variantenreichtum an Bildern generieren kann. Künstlichen
Intelligenz war dabei nicht nur am Graphisoft-Stand Thema, sondern
auch bei verschiedenen Ausstellungen und Vorträgen.
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Dass die Digitalisierung der Baubranche nicht nur Softwarelösungen meint, sondern auch die Entwicklung und Erprobung neuer Herstellungsmethoden betrifft, zeigt sich in einem Ausstellungsstück des Unternehmens Peri: Die Bewehrung der mehrfach gekrümmten Wand wurde robotisch hergestellt. Verschiedene Schichten Beton konnten dann manuell, aber schalungsfrei aufgebracht werden. Bei der Entwicklung derartiger Prozesse komme es auf eine enge Zusammenarbeit von Forschung, Wissenschaft und Industrie an, so Beteiligte des Projekts.
Wie lassen sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit vereinen?
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der Messe bildeten die Themen Nachhaltigkeit und Zirkuläres Bauen. Auf unterschiedlichen Bühnen und Foren kamen diverse Expert*innen zu Wort. Im Vortrag Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Wie sich mit BIM Nachhaltigkeit planen lässt tauschten sich Franziska Friebel, Head of BIM bei David Chipperfield Architects und Hanns-Jochen Weyland, Assoziierter Partner von Strömer Murphy and Partners über Erfahrungswerte anhand von Best-Practice-Beispielen aus.
Die Erkenntnis: Nachhaltigkeit müsse in Anlehnung an Vitruv als „Grundfeste der Architektur“ begriffen und früh in der BIM-Planung angedacht, dokumentiert und zertifiziert werden. Bisher liefe die Zertifizierung von Nachhaltigkeit allerdings eher beiläufig und oft aus einer starken Eigenmotivation heraus – was sich rasch ändern müsse. Wesentlich sei ein Grundverständnis innerhalb des Teams, das sich schnell etablieren ließe, so Hanns-Jochen Weyland. Schwieriger sei die Beschaffung geeigneter Daten und die Frage der Verantwortlichkeit bei der Pflege dieser Daten. Der Gebäuderessourcenpass der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), ein Dokument zum selber Ausfüllen, schaffe zwar in der Praxis eine Informationsgrundlage für alle Lebenszyklusphasen eines Gebäudes, müsse aber breitere Anwendung finden.
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Ähnlich waren die Aussagen im Fishbowl-Talk Klimastrategien für die Baubranche – die Etablierung ganzheitlicher Lebenszyklusbilanzen für Gebäude am Heinze Forum: Johannes Kreißig von der DGNB sprach ebenfalls den Gebäuderessourcenpass an. Es sei wesentlich, die Nachhaltigkeit messbar zu machen. Dafür brauche es jedoch dingend verbindliche Standards. Das Grundkonzept, angelehnt an den etablierten Energieausweis, sieht daher langfristig die Grundlage für eine konsistente Kreislaufwirtschaft im Bauwesen vor.
Sowohl Johannes Kreißig als auch die beiden anderen Redner
Philipp Hollberg von CAALA und Julius Schäufele von Concular
betonten die Bedeutung dieses Themas für Planende und empfehlen,
zunächst mit kleinen Projekte oder einzelnen Bauteilen „ins Machen“
zu kommen.
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