Smart Metering
Gegenwärtig erhalten die meisten privaten Energieverbraucher nach Ablesung der Zählerstände einmal im Jahr ihre Stromrechnung. Unmöglich, daraus zu ersehen, worauf der eventuelle Minder- oder Mehrverbrauch zurückzuführen ist. Um zu erkennen, welche Geräte/Systeme/Tätigkeiten momentan wieviel Strom verbrauchen und daraus folgend sein Verhalten anzupassen, benötigt der Verbraucher einen zeitnahen Überblick. Wer es noch nicht gesehen hat, wird staunen, wie hoch der momentane Stromverbrauch im Haushalt oder im Büro zu bestimmten Zeiten sein kann. Nur wenn bekannt ist, wann und wofür augenblicklich viel Energie verbraucht wird, kann man entsprechend gegensteuern, bestimmte Verbraucher abschalten bzw. in günstigeren Tarifzeiten betreiben und manches mehr. Nur so ist es möglich, unmittelbar Einfluss auf den aktuellen Verbrauch nehmen zu können.
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Ein Schlüssel für den bewussteren Umgang mit Energie ist also, dem Kunden seinen laufenden Energieverbrauch möglichst plastisch vor Augen zu führen. Das ist vergleichbar mit der seit langem bekannten Momentanverbrauchsanzeige im Auto: Bei unüberlegtem, rasanten Gasgeben oder beim Fahren mit "Bleifuß" kann man sofort sehen, wie der Spritverbrauch in ungeahnte Höhen schnellt. Nicht anders ist es in Gebäuden. Nur sind bisher noch sehr wenige Häuser mit solchen Messeinrichtungen ausgestattet.
Elektronische Haushaltszähler eHZ
Die beschriebenen Erkenntnisse haben die Bundesregierung dazu veranlasst, die Einführung „intelligenter Messverfahren“ ausdrücklich in ihr integriertes Energie- und Klimaprogramm aufzunehmen. Smart Metering wird dieses Verfahren genannt, was so viel wie „Intelligente Messwerterfassung und –anzeige“ bedeutet. Basis für das Smart Metering ist der elektronische Haushaltszähler (eHZ), der die derzeitig noch fast ausschließlich verwendeten elektromechanischen Ferraris-Zähler ersetzen soll.
Für die Erfassung, Übertragung und Visualisierung der Verbrauchsdaten im Gebäude in Echtzeit sind Bussysteme, wie KNX oder andere unerlässlich. Die Daten können lokal direkt auf entsprechenden Displays in unterschiedlicher Form (Zahlenwerte, Balkendiagramme, Kurven etc.) anschaulich dargestellt werden. Wurden die Daten per Fernauslesung bereits an den Energieversorger übertragen, gibt es auch die Möglichkeit, über das Internet Einblick in die Verbrauchskurven zu nehmen. Diese Verfahrensweise ist aus Gründen der Datensicherheit umstritten.
Smart Grids
Die Übertragung der Messwerte zum Energielieferanten erfolgt
künftig über intelligente Netze, die sogenannten Smart Grids.
Zusammen mit dem Smart Metering bilden sie ein intelligentes
Lastmanagementsystem, mit dem sich künftig auch im Privarbereich
unterschiedliche Tarife nutzen und damit viel Geld und Energie
einsparen lassen.
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