Elektroinstallation in Großbauten
Für Großbauten muss die Elektroinstallation besonders sorgfältig geplant werden, da Planungsfehler später nur aufwändig zu korrigieren sind. Insbesondere der Raumbedarf für die elektrischen Betriebsräume ist in Zusammenarbeit mit dem Architekten frühzeitig festzulegen.
Schaltanlagen, Transformatoren über 1 kV, Stromversorgungsaggregat mit Batterien u.ä. erfordern in der Regel jeweils eigene Räume mit feuerbeständigen Wänden und Decken. Festlegungen dazu finden sich in der jeweiligen Landesverordnung über den Bau von Betriebsräumen für elektrische Anlagen (EltBauV). Grundlage der Projektierung bilden die Anschlusswerte aller elektrischen Verbraucher und der Gleichzeitigkeitsfaktor.
Beispiele für Leistungsbedarf
- für die Beleuchtung in Verwaltungsbauten: 15 W/m²
- unklimatisiertes Hotelzimmer: 3,5 kW
- klimatisiertes Hotelzimmer: 4,5 kW
Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsarten sind allgemein gültige Werte kaum angebbar. Zu beachten ist, dass insbesondere die Klimatisierung entscheidend in den Leistungsbedarf mit eingeht.
Niederspannungshauptverteiler sollten in Gebäuden mit mehreren Stockwerken direkt übereinander liegen, damit sie über einen senkrechten Hauptleitungsschacht versorgt werden können.
In den Geschossdecken sind für den Hauptleitungsschacht ausreichend große Aussparungen einzuplanen, getrennt für Starkstromleitungen, Fernmeldeleitungen und Ersatzstromversorgung, um gegenseitige Beeinflussungen zu vermeiden. Die Aussparungen müssen nach der Montage ordnungsgemäß verschlossen werden.
Die waagerechte Führung der Kabel erfolgt in Betonschächten, Kabelrosten oder Leitungswannen. Ebenfalls in Kabelwannen werden die Mantelleitungen von den Stockwerksverteilern im Hauptleitungsschacht zu den Knotenpunktverteilern geführt.
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