Unterschied Rauchabzug und Wärmeabzug
Ein geöffneter Rauchabzug leitet auch Brandhitze ab, deshalb der Begriff „Rauch- und Wärmeabzug“. Der natürliche Rauchabzug (NRA = Anlage, NRWG = Gerät) wird über netzunabhängige Energie frühzeitig und automatisch über Rauch oder Wärme (z. B. 70°C-Glasfässchen) mechanisch oder elektrisch geöffnet und leitet dann ohne weitere Energiezufuhr allein über den thermischen Auftrieb Rauch- und Brandgase nach außen ab.
Gallerie
Der maschinelle Rauchabzug (MRA = Anlage, MA = Ventilator) wird über die Rauchmelder der Brandmeldeanlage ausgelöst und entraucht über eine gesicherte Energieversorgung den Innenraum. Beide Systeme stehen so frühzeitig zur Verfügung, damit schon in der Brandentstehungsphase im unteren Raumbereich eine raucharme Schicht gebildet werden kann. Diese ist Vorraussetzung für eine geordnete Flucht- und Rettungsphase, sowie für die Erkundung. Auch für den Löschangriff vom Innenraum benötigt die Feuerwehr ausreichende Sicht.
Der Wärmeabzug (WA), der sich aus bei größerer Wärme schmelzenden oder sich zerstörenden Materialien zusammensetzt, wirkt erst viel später, meist erst dann, wenn der Vollbrand schon einige Zeit andauert. Aus einem so geöffneten Wärmeabzug fließt dann zwar auch Rauchgas mit ab, nur ist dies aus Sicht des Personenschutzes oder des Löschangriffs viel zu spät und nicht mehr relevant. Ein NRWG ist stets auch ein Wärmeabzug. Ein Wärmeabzug ist aber kein NRWG.
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