Rehazentrum Groot Klimmendaal in Arnheim/NL
Epoxidharzbeschichtung mit Farbflächen, Parkett und keramische Fliesen
Da eine natürliche Umgebung die Genesung von Patienten unterstützt und fördert, wurde das Rehazentrum Groot Klimmendaal in einem Waldgrundstück im Nordwesten der niederländischen Stadt Arnheim gebaut. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich hier von einem Unfall oder einer schweren Krankheit erholen und den Weg zurück in die Gesellschaft finden. Auf dem öffentlich zugänglichen Grundstück sind noch zwei weitere Bausteine geplant: eine Schule und ein Mehrfamilienhaus. Bestehende Gebäude sollen abgerissen werden. Der Masterplan für die weitere Entwicklung des Geländes und das Rehazentrum stammen vom Architekturbüro Koen van Velsen.
Gallerie
Die Grundrissform basiert auf einem lang gezogenen Rechteck in Nord-Süd-Richtung. Ab dem dritten Obergeschoss kragt, das 30 Meter breite und über 100 Meter lange Gebäude an seinen beiden kurzen Seiten im Norden und Süden aus. Im Norden befindet sich der durch die Auskragung entstandene überdachte Eingangsbereich. Runde im Freien stehende und auf Höhe der Deckenplatten gegliederte Betonstützen, tragen die Lasten der Obergeschosse und bilden eine Referenz zu den umgebenden Bäumen. An der Südfassade ist die Auskragung geringer und stützenfrei; sie entsteht durch das Gefälle im Gelände.
Trotz seines großen Volumens scheint sich das Rehazentrum optisch in die umgebende Landschaft einzufügen: An Baumstämme erinnernde, eloxierte Aluminiumplatten in einem bräunlichen Farbton wechseln sich mit geschosshohen Fensterbändern ab und ergeben ein horizontal geschichtetes Fassadenbild. Auf den großen Glasflächen entstehen Reflexionen der umgebenden Bäume und auch im Inneren des Gebäudes ist der Wald aufgrund der vielen Ausblicke allgegenwärtig.
Das Gebäude nimmt neben den notwendigen Räumen eines Rehazentrums auch öffentlich zugängliche Bereiche wie ein Theater, ein Schwimmbad, ein Restaurant und eine Sporthalle im erhöhten Erdgeschoss in sich auf. Dies soll die Eingliederung der Patienten in die lokale Gesellschaft fördern. Die Erschließung von Norden erfolgt über ein langes, an der Westfassade entlang führendes Foyer. Eine einläufige Haupttreppe aus Holz verbindet alle Geschosse. Da das Gelände gen Süden leicht abfällt, ist auch das Untergeschoss ausreichend belichtet, hier liegen die Büros und die Räume der Angestellten. In den Obergeschossen befinden sich 60 Patientenzimmer sowie die Behandlungszimmer. Im Dachgeschoss ist das sogenannte Ronald-Mc-Donald-Haus angeordnet, in dem Eltern und Freunde von kranken Kindern wohnen können. Es wird separat erschlossen.
Durch eingeschnittene Innenhöfe und verschiedene Lufträume werden unterschiedliche Räume innerhalb der Struktur miteinander verbunden und eine ausreichende Belichtung des 30 Meter breiten Gebäudes gewährleistet. So sind die Innenräume insgesamt hell und freundlich.
Boden
Zur einfacheren Orientierung sind die Böden unterschiedlich
gestaltet: Eine hellbeige Epoxidharzbeschichtung dient als Nutzschicht,
die in bestimmten Bereichen von Farbflächen abgelöst wird. Dabei
konzentriert sich die Farbgestaltung nicht nur auf den Boden,
sondern wird an den Wänden und Decken entsprechend fortgeführt. Um
den Weg zur hölzernen Haupttreppe zu markieren, sind diese Bereiche
mit Parkett belegt.
Schwimmbecken, Beckenrand und Umkleidekabinen sind einheitlich mit farbigen Keramikfliesen gestaltet. In der Sporthalle sorgt ein spezieller Sportboden für ausreichende Punktelastizität, das richtige Ballprallverhalten sowie die entsprechende Rutschhemmung und im Theater kommt ein Parkettboden zum Einsatz, der die festliche Atmosphäre der Aufführungen unterstützen soll.
Die Last verteilende und tragende Bodenkonstruktion unter den
Belägen besteht aus dem maximal 80 mm dicken Zementestrich und 320 mm dicken, vorfabrizierten
Betonbodenplatten bzw. Betondecken.
Bautafel
Architekt: Architectenbureau Koen van Velsen, Hilversum/NL
Projektbeteiligte: DHV Building, Amersfoort/NL und Blohm + Voss Industries, Hamburg (Statik); Brinkgroep, Leidschendam/NL (Projektmanagement); Saint-Gobain Glass, Aachen (Glas); Eputan, Meerkerk/NL (Epoxidharzbeschichtung)
Bauherr: RMC Groot Klimmendaal, Arnheim/NL
Fertigstellung: 2011
Standort: Heijenoordseweg 5, 6813 GG Arnheim/NL
Bildnachweis: Rene de Wit, Breda/NL; Rob ‘t Hart, Rotterdam/NL; Architectenbureau Koen van Velsen, Hilversum/NL
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