Hotel Zenden in Maastricht
Baden in Kellergewölben aus dem Mittelalter
In der holländischen Universitätsstadt Maastricht befindet sich zentral nahe der Maas gelegen das Hotel Zenden. Drei Häuser aus dem 19. Jahrhundert wurden umgebaut und zu einer Einheit mit insgesamt 870 m² Fläche gestaltet. Den Besuchern stehen neun Gästezimmer, ein Schwimmbad und ein Sportstudio zur Verfügung. In den späten 1960er Jahren war Zenden zunächst eine Schwimmschule, in der viele Maastrichter schon als Kind das Schwimmen erlernten. Im Laufe der Jahre erweiterte der Betreiber sein Programm durch eine Judoschule und einige Gästezimmer, die er in den Nachbarhäusern unterbrachte. 2003 entschied sich der Eigentümer sein Programm zu reorganisieren und die Gebäude zu modernisieren. Er beauftragte dafür den niederländischen Architekten Wiel Arets.
Gallerie
Ein Ziel war es, das Erdgeschoss der drei Gebäude als einen großzügigen Innenraum zu gestalten. Die Wände wurden aufgebrochen um zahlreiche neue Öffnungen für Durchgänge und Fenster zu schaffen. Der einheitlich gestaltete Boden verbindet die einzelnen Bereiche und Räume. Sämtliche Böden sind mit einer weißen Polyurethan-Gießharzbeschichtung ausgestattet. Sie sind unempfindlich und abriebfest. Wenn die Bodenbeschichtung Verschleißspuren aufweist, kann die Oberfläche abgeschliffen und mit einer neuen transparenten Polyurethan-Schicht versehen werden. Die durchgehende, überwiegend weiße Gestaltung, schafft eine Einheit. Kontraste setzen schwarze Möbel. Beim Betreten des Hotels gelangt der Gast zunächst an den Rezeptionstresen der aus weißem Corian gefertigt ist. Vis à vis befindet sich eine Lounge und ein kleiner Innenhof, der für ausreichend Tageslicht im hinteren Bereich des Erdgeschosses sorgt. Große verglaste Öffnungen in der Fassade sorgen für spannende Ein- und Ausblicke.
Über eine Treppe gelangt der Gast in die oberen Etagen. Die
bestehenden Grundriss-Strukturen wurden hier im Wesentlichen
erhalten. Insgesamt stehen dem Besucher neun
Gästezimmer zur Verfügung: fünf im ersten Geschoss, drei im zweiten
Obergeschoss und eins im Dachgeschoss. Die Zimmer sind zwischen 18
und 40 m² groß. Sie entsprechen alle der gleichen Gestaltungslinie
und doch ist jedes Zimmer ein Unikat. Die Räume sind, ebenso wie
das Erdgeschoss, überwiegend in Weiß gehalten. Farbige Akzente
setzen die Möbel, wie zum Beispiel die Betten in einem dunklen
Lila-Ton. Die Zimmer sind hochwertig ausgestattet und die
Gestaltung ist auf ein Minimum reduziert. Der Gast soll die
Möglichkeit haben die Räume mit seinen eigenen Sachen zu einem
persönlichen temporären Zuhause zu gestalten.
Bad und Sanitär
Von der Hotellounge führt eine Treppe in
das Souterrain-Geschoss, wo sich das Schwimmbad befindet. Das alte
Kellergewölbe aus dem Mittelalter wurde freigelegt und weiß
verputzt. Es bildet so einen Kontrast zum blauen Wasser. Der Boden
und das Becken sind mit Fliesen ausgestattet. Schon von der Straße
aus kann man in die Schwimmhalle schauen, die von den Hotelgästen
und Besuchern der Schwimmschule genutzt wird. Die Sportschule
befindet sich im rückwärtigen Teil des Erdgeschosses.
Bei der Gestaltung der Zimmer war es den Bauherren wichtig
möglichst viel Wohn- bzw. Freiraum zu schaffen.
Die Architekten haben die Bäder daher als eingestellte Box
gestaltet. Dusche, Toilette, Schränke, und Waschtische sind dicht
neben- bzw. hintereinander platziert. Die Rückwand des Waschtisches
ist gleichzeitig die Wand der Duschkabine
und die Duschwand die WC-Trennwand. Der Waschtisch
ist aus Corian gefertigt, die beiden aufgestellten Waschschalen aus
Keramik. Die Tür zur Dusche ist aus verspiegeltem Glas und dient
gleichzeitig als Ganzkörperspiegel. Einige Zimmer haben eine frei
im Raum stehende Badewanne, hier gehen der Schlaf- und Badbereich
fließend ineinander über und bilden eine Einheit. Alle Bäder sind
mit Badobjekten der Kollektion Il Bagno Alessi dot
ausgestattet, die Wiel Arets in Zusammenarbeit mit der Firma Alessi
und Laufen entwickelt hat. Die schnörkellose und auf das
Wesentliche reduzierte Gestaltung zeichnen die Kollektion aus.
Verbindendes Element ist der sogenannte dot, eine kreisrunde
Aussparung, die fast jedes Objekt der Serie ziert und außerdem ein
funktionelles Detail ist.
Bautafel
Architekten: Wiel Arets Architects, Maastricht, Amsterdam
Projektbeteiligte: Wetering Raadgevende Ingenieurs, Maastricht (Installateur); Palthe BV, Valkenburg (Konstruktion); Laufen Bathrooms, Laufen (Badobjekte); Alessi, Mailand (Badobjekte); Vitra, Weil am Rhein (Möbel)
Bauherr: Mr. Pierre & Mr. Martijn Zenden
Fertigstellung: 2009
Standort: Sint Bernardusstraat 5-7, Maastricht
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