Kurhaus und Hotel in Bad Gleichenberg/A
Moderne Badelandschaft in traditionellem Kurort
Südöstlich von Graz in der hügeligen Steiermark liegt der Kurort Bad Gleichenberg, benannt nach den benachbarten erloschenen Vulkanen, den Gleichenberger Kogeln. Seit der Römerzeit werden die hoch mineralisierten Heilquellen des Ortes genutzt, im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Gemeinde zum Kurbad.
Gallerie
Inmitten eines großen historischen Parks, ausgestattet mit Bauwerken und Skulpturen der Biedermeierzeit, befindet sich das Therapiezentrum life medicine Resort das Kurhaus. Zu der insgesamt 17.500 m² großen Anlage gehören Thermalbäder im Innen- und Außenbereich, 50 Räume für medizinische und therapeutische Anwendungen, ein Vier-Sterne-Hotel mit 108 Zimmern, ein Kosmetikzentrum sowie Restaurants und Cafes. Das äußere Erscheinungsbild des Komplexes ist geprägt durch Glas, Lärchenholz und Naturstein, entworfen wurde er von den norwegischen Architekten Jensen & Skodvin. Sie wollten ein Gebäude schaffen, das sich trotz seiner Größe harmonisch in die Umgebung einfügt; der vorhandene Baumbestand und ein Bachlauf sollten dabei unangetastet bleiben.
Entstanden ist ein gestaffelter Gebäuderiegel, nach vorne dreigeschossig und zur Parkseite ein- bis zweigeschossig. Weitläufige Dachterrassen, begrünte Dächer und große Fensterfronten schaffen einen fließenden Übergang von Innen- und Außenraum. Organisch geschwungene Lichthöfe lockern das Gebäudevolumen auf und sorgen für reichlich Tageslicht im Zentrum des Gebäudes. Die Wartezonen der Behandlungsräume sind um die begrünten Innenhöfe herum angeordnet. Große Glasflächen, in denen sich die Landschaft spiegelt, kennzeichnen die Fassade. Sie werden gehalten durch schmale Profile und sind kombiniert mit einer Lamellenfassade aus Zedernholz, die als Verkleidung der massiven Geschossdecken dient.
Der Eingangsbereich im Zentrum des Gebäuderiegels wird überspannt durch ein organisch geformtes und begrüntes Vordach. Das Foyer dient als Verteiler: Von hier aus gelangt man linkerhand in den Therapiebereich, der die Hälfte des gesamten Gebäudes einnimmt. Auf der anderen Seite liegen das Thermalbad mit Umkleide und Saunalandschaft sowie ein abgeschlossener Kosmetikbereich. Über ein Treppenhaus gelangen Besucher in das Hotel im ersten und zweiten Obergeschoss. Hier stehen Einzel- und Doppelzimmer in Größen zwischen 20 und 28 m² sowie Suiten mit gut 50 m² Wohnfläche zur Verfügung. Im ersten Obergeschoss befindet sich außerdem ein Restaurant mit Dachterrasse, Bar und Kaminlounge. Im Stockwerk darüber liegen die Zimmer und Suiten, die meisten verfügen über einen eigenen Balkon. Ausgestattet sind sie mit Teppich- oder Holzparkettböden sowie einer schnörkellosen Einrichtung in warmen Naturtönen und hochwertigen Materialien.
Bad und Sanitär
Das Thermalbad ist sowohl für Hotelgäste und Patienten als auch für externe Besucher geöffnet. Das Wasser des Heilbades wird aus zwei Quellen gespeist: der Mariannenquelle mit einer Quelltemperatur von 24°C und der Maxquelle mit einer Quelltemperatur von 40°C. Auf rund 3.000 m² Fläche im Erdgeschoss erstreckt sich das Thermalbad mit Ruhezonen, Umkleide und großzügigem Spa-Bereich. Raumhohe Fensterfronten im Hallenbad bieten einen schönen Ausblick in den Park. Das Becken ist aufgeteilt in einen Schwimm- und einen Therapiebereich mit Luftsprudelliegen, Massagedüsen und Wasserschwall. Das Hallenbad und das außenliegende Thermalbecken sind gefertigt aus Edelstahl. Das Außenbecken ist bündig in die große, organisch geformte Terrasse integriert und bietet ebenfalls verschiedene Therapiemöglichkeiten; abends wird es mit Unterwasserstrahlern beleuchtet.
Im Saunabereich stehen verschiedene Saunen, ein Soledampfbad, ein außenliegender Whirlpool, Tauchbecken sowie unterschiedliche Duschen (z. B. Schwallbrause, Kübeldusche und Regendusche) zur Auswahl. Der Spa-Bereich ist geradlinig und reduziert mit natürlichen Elementen wie Wasser und Licht, Holz und Stein gestaltet, die Böden und zum Teil auch die Wände sind mit dunkelgrauem Schiefer versehen. Die WC-Kabinen sind gefertigt aus satiniertem Glas, archaisch wirkende Hocker aus Holz setzen Akzente.
Die überwiegend weißen Bäder der Hotelzimmer sind ausgestattet mit einer Dusche und/oder Badewanne, Waschtisch und WC. Die Doppelwaschtische der Suiten sind gefertigt aus einer durchgehenden, weißen Marmorplatte mit ovalen Aussparungen für Unterbauwaschbecken. Große Spiegelflächen sollen die Räume optisch vergrößern, Holzschubladen unter dem Waschtisch verleihen den Bädern wohnlichen Charakter. Zwei barrierefreie Zimmer verfügen über bodengleiche Duschen, unterfahrbare Waschtische und WC mit Haltestange.
Bautafel
Architekt: JSA Jensen & Skodvin Arkitektkontor, Oslo/N; Domenig & Wallner, Graz/A
Projektbeteiligte: Kim Wilkie (Landschaftsarchitektur); Vatter & Partner, Graz/A (Statik)
Bauherr: Health Care Company (HCC) Kappa, Wien + Graz/A
Fertigstellung: 2008
Standort: Brunnenstraße 31, Bad Gleichenberg/A
Bildnachweis: JSA Jensen & Skodvin Arkitektkontor, Oslo/N; Resort das Kurhaus Bad Gleichenberg/A
Fachwissen zum Thema
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