Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV)
Gestalterische, planerische und technische Grundlagen
Unter dem Begriff der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GIPV), im Englischen auch building-integrated photovoltaics (BIPV), versteht man die Integration von PV-Modulen in die Gebäudehülle.
Gallerie
Im Spannungsfeld von Nutzeranforderungen und verfügbarem Budget
findet sie grundsätzlich auf drei Ebenen statt:
- Bautechnisch/funktional
- Elektro-/energietechnisch
- Ästhetisch/gestalterisch
- Hinzufügen als separates Element
- Kombination mit traditionellen Baumaterialien
- Integration in vorgefertigte Bauteile
- Individuelle, maßgeschneiderte Gebäudeanpassung
Beim reinen Hinzufügen sind die Kosten am niedrigsten, bei der
individuellen Lösung am höchsten. Jedoch müssen bei vollwertiger
Integration, bei der die PV-Elemente zugleich Funktionen der
Gebäudehülle übernehmen und konventionelle Materialien ersetzen,
die eingesparten Materialkosten gegengerechnet werden.
Gestalterisch sind multifunktionale PV-Lösungen besonders
interessant, wie z.B. die Verwendung in Glasfassaden zur
Tageslichtmodulation, in Sonnenschutzsystemen, verglasten
Dachöffnungen oder auf kompletten Dachflächen.
Bei Neubauten ist die Integration von PV-Anlagen in Dächern und
Fassaden technisch und gestalterisch problemlos möglich, da sie
sich von Anfang an mit dem Gebäude planen und auf die verwendeten
Baumaterialien abstimmen lässt. Aber auch die Installation von
PV-Anlagen im Baubestand, selbst an denkmalgeschützten Bauten,
gelingt in ästhetischer Hinsicht, wenn Rücksicht auf die
Maßstäblichkeit, Farbigkeit, Materialität und die dekorativen
Elemente des Bestandes genommen wird.
Auch wenn es mitunter nötig sein mag, etwas mehr an Kosten zu
investieren, um die entsprechenden Anpassungen erzielen, ist selbst
mit den verfügbaren PV-Standardprodukten eine sensible bauliche
Integration möglich. Für den gewünschten ästhetischen Effekt kommt
es dabei vor allem auf die richtige Wahl der Module als
sichtbarster Systemkomponente an. Dabei sind ihre Farbe,
Transparenz und Oberflächenstruktur besonders zu beachten.
Auf Dächern konkurrieren Photovoltaikmodule oft mit thermischen
Solarkollektoren; ein Nebeneinander ist aufgrund
der unterschiedlichen Dimensionen, Bauhöhen und Ästhetik der beiden
Generatortypen aus gestalterischer Sicht immer etwas problematisch
und erfordert eine klare Zonierung und Zuordnung der
Dachflächen.