Fußbodenbelag mit Sensorsystem
In sensitiven Bodenbelägen bilden Mikroelektronik-Bausteine und Näherungssensoren, die auf einer textilen Unterlage integriert sind, ein großflächiges Sensorsystem. Dieses so genannte Smart Underlay kann unter den verschiedensten Bodenbelägen wie Teppichen, Laminat, Parkett, Plexiglas etc. verlegt werden.
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Auf Basis von Polyestervlies, das auch der Trittschalldämmung dient, besteht die nur 2,5 mm dicke Unterlage des Systems „Sens-Floor“, das als Rollenware zur Verfügung steht. Die Verlegung ist mit nichtpermanentem Kleber bzw. mit Selbstklebebeschichtung möglich. Leitfähige Klebebänder kontaktieren die Bahnen untereinander; mechanische Stecker sind nicht notwendig. Die Empfänger-Reichweite im Gebäude beträgt etwa 15 Meter. Empfohlen wird jedoch für jeden Raum ein Empfänger mit spezieller Applikationssoftware für die Auswertung der Sensorsignale. Das integrierte Funkmodul kann an max. acht Sensoren angeschlossen werden. Bei Annäherung an die Sensorfläche wird ein Signal erzeugt, das über eine Leitung weitergegeben wird. Die Module messen 35 x 35 mm und sind 2 mm hoch. Über eingewebte, versilberte Kupferlitzen erfolgt die Stromversorgung (6 - 12 V über Netzteil); zusätzliche Datenleitungen sind nicht erforderlich.
Mögliche Anwendungsbereiche sind Gebäude oder Bereiche mit Komfort- und Sicherheitsanforderungen wie z.B. in der Altenpflege. Läuft eine Person über den Boden, werden die integrierten Sensoren aktiviert und eine zentrale Steuerung erhält eine Meldung der Sensorereignisse. Aus solchen Signalmustern sind durch Mustererkennung und Berechnungen von Bewegungsvektoren verschiedene Ereignisse identifizierbar. So können z. B. Fußspuren, die an einem Fenster beginnen, als Einbruch erkannt werden.
Auch Stürze sind durch Mustererkennung feststellbar; wenn sich die gestürzte Person nicht mehr bewegt, kann ein schneller Notruf erfolgen. Ähnlich einem Bewegungssensor, kann ein sensitiver Bodenbelag auch zur Unfallvermeidung beitragen, indem das Licht eingeschaltet wird, sobald jemand das Zimmer betritt oder aus dem Bett steigt. Im Gegensatz zu einer Videoüberwachung kann diese Form der Kontrolle als geringerer Eingriff in die Intimsphäre bewertet werden.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Steuerung automatischer
Türanlagen: Diese öffnen sich nur dann, wenn eine Person direkt auf
sie zugeht. Kombiniert mit einer Zugangskontrolle, kann über die
Sensorik der gewählte Weg einer Person nachverfolgt werden. In
Sicherheitsschleusen ist es möglich, die Anzahl der eingetretenen
Personen festzustellen.