Universal Design für Bauelemente
Zertifizierungsprogramm des Ift Rosenheim
Ein Produkt so zu gestalten, dass es von möglichst vielen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten ohne weitere Anpassung oder Spezialisierung langfristig genutzt werden kann, ist Ziel des Universal Design (UD), einem internationalen Design-Konzept der Vereinten Nationen. Der demografische Wandel in der Gesellschaft, aber auch neue Lebensstile tragen dazu bei, dass solche Produkte mehr und mehr gefragt sind. Auch Bauelemente wie Türen und Tore sollten nicht nur stabil sein und den Anforderungen an Brand- und Schallschutz genügen, sondern nach Möglichkeit auch von unterschiedlichen Anwendern wie Kindern oder Senioren jederzeit nutzbar sein.
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Das Institut für Fenstertechnik (Ift) Rosenheim hat seine Zertifizierungsprogramme für Bauelemente hinsichtlich einer Gestaltung gemäß des Universal Design erweitert. Auf diese Weise sollen Hersteller von Türen, Toren, Fenstern und Baubeschlägen animiert werden, diese gestalterischen Ansprüche bei der Planung und Produktentwicklung weit mehr zu berücksichtigen als bisher. Grundlegendes Ziel ist zwar „ein Design für alle“, dieses ist aber in der Realität nicht für jeden Einzelfall möglich. Trotz allem sollten jedoch die folgenden Prinzipien des UD beachten werden:
- Breite Nutzbarkeit (Kinder, Erwachsene, Senioren...)
- Flexibilität
- Einfache, intuitive Bedienbarkeit
- Mehr als einen Sinn ansprechen
- Fehlertoleranz und Sicherheit
- Minimaler physischer Aufwand
- Zugänglichkeit und Erreichbarkeit
Speziell für Bauelemente hat das Ift Rosenheim allgemeine Kriterien entwickelt, mit denen sich die Anforderungen für einen vorgesehenen Nutzerkreis bewerten lassen. Herstellern ermöglicht die Zertifizierung eines Produktes eine glaubwürdige Vermarktung. Die Kennzeichnung UD soll transparent machen, ob ein Produkt diese Anforderungen erfüllt. Dabei werden folgende Aspekte bewertet und beurteilt:
- Ausrichtung der Unternehmensphilosophie und Produktentwicklung hinsichtlich des UD
- Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzergruppen bei der Entwicklung und Nachrüstung von Produkten
- Einhaltung gesetzlicher Anforderungen hinsichtlich Hygiene, Gesundheit und Gebrauchstauglichkeit über die gesamte Lebensdauer
- Betrachtung der Ökologie und Nachhaltigkeit
- Bewertung von Bestellmöglichkeiten, Verpackung und Lieferzeiten hinsichtlich unterschiedlicher Nutzergruppen
- Beurteilung der Bedienungs- und Wartungsanleitung
- Service und Nachbestellmöglichkeiten bzw. Austausch
- Entsorgung und Recycling