Pavillon Le Corbusier Zürich
Restaurierung eines Architektur-Juwels
Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich 2019
1. Auflage, 88 Seiten, 85 farb. u. 19 s/w Abbildungen
Format: 23 x 28 cm, gebunden
Preis: 38 EUR / 39 CHF
ISBN 978-3-85881-493-7
Es ist das letzte Werk Le Corbusiers, und es wurde erst 1967 – zwei Jahre nach seinem Tod – eröffnet: Der Ausstellungspavillon am sogenannten Zürichhorn, einem weiträumigen Park am Ostufer des Zürichsees. Initiatorin des einzigartigen Bauwerks war die Innenarchitektin und Galeristin Heidi Weber, die es finanzierte und gemeinsam mit den Architekten Alain Tavès und Robert Rebutato nach dem Tod des Meisters vollendete.
Die behutsame Restaurierung des Baudenkmals, welches heute im Auftrag der Stadt durch das Museum für Gestaltung Zürich betrieben wird, dokumentiert das Buch Pavillon Le Corbusier Zürich – Restaurierung eines Architektur-Juwels. Herausgeber ist das Amt für Hochbauten, namentlich die Architekten Silvio Schmed und Arthur Rüegg, die im Anschluss an eine akribisch durchgeführte Machbarkeitsstudie für die Instandsetzung des Stahl-Glas-Bauwerks verantwortlich waren.
„Das Baudenkmal erstrahlt nun in derselben Frische, Eleganz und
Farbigkeit wie bei seiner Eröffnung", heißt es im Vorwort des
Bandes. Dieser enthält wenige, aber informative Texte zur
Entstehung(szeit) des Pavillons sowie der damit verbundenen
Intention Le Corbusiers, der hier einige seiner früheren
Überlegungen zu Ausstellungsbauten verwirklichte. Aber auch die
Ideen Heidi Webers sind Inhalt der Beschreibungen, ebenso der
Bauprozess während der 1960er-Jahre und die Sanierungsarbeiten in
diesem Jahrhundert.
Den weitaus größten Teil nehmen Fotografien ein, schwarz-weiß und in Farbe, die das Bauwerk im Ganzen und im Detail einst und heute zeigen. Zu sehen sind Aufnahmen der Baustelle aus dem vergangenen Jahrhundert ebenso wie die jüngsten Arbeiten am Stahlskelett oder auch der Herstellungsprozess von Silikonprofilen zur Verbindung der Stahlrahmen und Verglasungen. Das Buch enthält darüber hinaus die Grundrisse und Ansichten des Ausstellungshauses, dessen Boden im Erd- und Untergeschoss mit Schieferplatten ausgeführt wurde. Die Bedeutung des dunklen Schieferbodens für den räumlichen Zusammenhang wird in unterschiedlichen Farbfotos anschaulich: wie selbstverständlich er zu Gebäude und Mobiliar gehört, wie sehr er zur Wirkung der Kunstwerke, der farbigen Flächen, der übrigen Materialien und Strukturen beiträgt.
Es gibt auch ein Detail zum Fußbodenaufbau, das zeigt, dass die Randplatten des Schieferbodens nicht demontiert wurden, um als Referenz für das Nivellement und die Ausbildung der Fugen zu dienen. Die zwanzig Millimeter dicken Schieferplatten wurden ausgebaut, um eine neue Bodenheizung zu verlegen. Wie langlebig und robust der Naturstein ist, zeigt sich daran, dass von 500 bauzeitlichen Platten lediglich drei Stück ersetzt werden mussten.
Der Pavillon ist eines von rund dreißig Werken Le Corbusiers, welche als Netzwerk 2019 zu einer offiziellen europäischen Kulturroute erklärt wurden. Das Buch lädt ein, sie baldmöglichst zu besichtigen. -us
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