Geschäftshaus Picasso in Basel
Schieferboden führt von der Stadt direkt ins Haus
Am zentral gelegenen Picassoplatz in Basel ist ein neues Geschäftshaus entstanden. Nur einen Block vom Rhein entfernt liegt es an der Ecke Dufourstraße/Brunngässlein und umfasst insgesamt vier Untergeschosse, das Erdgeschoss und sieben Obergeschosse. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft stehen markante Bauten, darunter das prominente Kunstmuseum und die Basler Versicherung.
Gallerie
Charakteristisch an den Blockrandbebauungen dieser Gegend ist, dass nicht an jeder Stelle die Straßenflucht begleitend gebaut wurde. Die lange Seite des Baugrundstücks grenzt an das enge, räumlich schöne Brunngässlein, welches auf den relativ offenen Picassoplatz führt. Um mit den umliegenden Bauten einen städtebaulichen und räumlichen Zusammenhang zu schaffen, wurde der neue Gebäudekörper vom Architekten Peter Märkli so gestaltet, dass das Erdgeschoss mehrheitlich straßenbegleitend ist, in dieses Volumen jedoch zum Brunngässlein ein Hof eingeschnitten wurde. Die beiden Gebäudetrakte an der Straße bilden städtebaulich dennoch eine Fluchtlinie. Über das Einrücken der Fassade entsteht ein Außenraum, der mit dem Picassoplatz in Beziehung steht und gleichzeitig dem Brunngässlein eine räumliche Weite gibt. Durch die Ausformulierung der Fassade - dunkelgrauer Stahl und eine starke orthogonale Struktur - tritt das Gebäude als städtebaulich bestimmendes Element in Erscheinung.
Im Erdgeschoss befinden sich Konferenz- und Büroräume sowie die Zufahrt zur unterirdischen Parkgarage. Die Obergeschosse werden über ein Treppenhaus erschlossen, die Serviceräume können von zwei Seiten her erreicht werden, zur Büroorganisation sind sowohl Einzel- als auch Großraumbüros umsetzbar. Die höheren Räume im Dachgeschoss werden als Konferenzraum, Pausenraum und für zusätzliche Büroflächen genutzt.
Schiefer
Die Farben und Materialien im Innern des Bürohauses sind sehr stark
durch den Stadtraum geprägt. Das gilt auch für den Schiefer, der in
den öffentlichen Räumen als Bodenbelag verwendet wurde und in der
Eingangshalle zusätzlich die Fahrstuhlfront sowie die Stützen
verkleidet. In der Stadt Basel findet man immer wieder rötliche
Steinfassaden. Der verwendete brasilianische Schiefer namens Bidar
spiegelt diesen Farbton wieder. Der Schieferboden führt aus dem
Außenraum in die öffentlichen Bereiche des Hauses hinein und hebt
dadurch die strikte Trennung zwischen außen und innen auf.
Der Schiefer des Bodenbelags wird auch im Haupttreppenhaus weiter fortgeführt, für das Treppenhaus wurde allerdings eine rötliche, fast braun-violett Variante mit einer raueren Oberfläche gewählt. Die Rauheit des Steins steht im Kontrast zu dem dunkel glänzenden und präzisen Stahl der Fassade.
Absicht war es, den Stein im Dickbett zu verlegen. Letztendlich wurde er aus Kostengründen - so der Architekt - jedoch geklebt.
Bautafel
Architekt: Märkli Architekt, Zürich
Projektbeteiligte: Ulmann & Kunz, Basel und Jauslin & Stebler Ingenieure, Basel (Statik); Gartenmann Engineering, Basel (Bauphysik); Bures & Voith Klima Planing, Basel (Gebäudetechnik); Feroplan Engineering, Zürich (Fassadenplanung)
Bauherr: UBS (CH) Property Fund - Swiss Commercial «Swissreal»
Fertigstellung: 2007
Standort: Picassoplatz, Basel
Bildnachweis: Märkli Architekt, Zürich
Fachwissen zum Thema
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de