Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Studie zeigt Status-Quo: Fortschritte und Hemmnisse bei der Nachhaltigkeitsentwicklung
Neben den ohnehin vorhandenen Problemen aufgrund nur langsam
fortschreitender Digitalisierung sowie fehlender Berücksichtigung
des gesamten Lebenszyklus bis zum Rückbau von Gebäuden stehen
aktuell steigende Kosten und Engpässen in den Lieferketten der
Nachhaltigkeitsentwicklung des Bauwesens in Europa entgegen. Laut
der Studie Digitalisierung im Bauwesen des Royal Institution
of Chartered Surveyors (RICS), einer Berufsorganisation für
Immobilienexperten, sind daher etwaige Klimaziele unter den
aktuellen Umständen nur schwer zu erreichen.
Gallerie
Die sogenannten ESG-Ziele (Environmental, Social and Governance)
definieren die Unternehmensanstrengungen in den Bereichen Umwelt,
Soziales und gute Unternehmensführung. Für die Verfehlung der
Nachhaltigkeitsziele im Bauwesen sind laut Studie vor allem stetig
steigende Materialkosten und deren geringe Verfügbarkeit ein
hemmender Faktor, wie 91 % der Befragten angaben. Dadurch werde das
Wachstumstempo im Bauwesen etwas nachlassen. Hinzu kommt der
Fachkräftemangel, der für 87 % der Unternehmen ein Hindernis
darstellt. Viele Unternehmen versuchen parallel, sich auf viele
veränderte Faktoren und die Herausforderungen wie die Verringerung
Kohlendioxid-Emissionen um ca. 40 % einzustellen. Gleichzeitig
sehen sie die Kosten als mittleres bis großes Problem zur
Einhaltung der gestellten Ziele.
Positiv angemerkt wird in der Studie, dass viele europäische
Unternehmen bereits umfassend ihre digitalen Daten im Arbeitsalltag
nutzen. Mit diesen Informationen werden in den Projekten Faktoren
wie Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden überwacht – um sie in
den Projekten zu verbessern. Mehr als ein Drittel der über 2.500
Befragten gab an, dass dies eine der wichtigsten Optionen ist,
digitale Daten im Baubereich zu nutzen. Noch umfänglicher ist nur
die Nutzung digitaler Informationen für Kostenschätzung,
Kostenplanung und Kostenkontrolle bei über 40 % der Befragten.
Zudem wird untersucht, inwieweit die BIM-Methode und die Nutzung
Digitaler Zwillingen in den Unternehmen Verwendung finden: Aktuell
schätzen 28 % der Befragten BIM und den Digitalen Zwilling als nützlich bei
der Erreichung ihrer ESG-Ziele ein.
Der Bericht greift unter dem Motto Messen, managen und
verbessern in diese wichtige und sich stetig weiterentwickelnde
Diskussion. Insgesamt wird der Stand der Digitalisierung im
Baugewerbe untersucht und dabei bisherige Fortschritte, aber auch
Hindernisse in der Weiterentwicklung aufgezeigt. Der Bericht steht
zum kostenlosen Download auf der Webseite des RICS zur Verfügung
(siehe Surftipps).
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