Recycelbare Schalungen aus Industriewachs
Zum Dahinschmelzen
Die Herstellung frei geformter Betonbauteile steht im Zentrum eines Forschungsprojekts an der Technischen Universität Braunschweig. Mit sogenannten Non-Waste-Wachsschalungen wird dort eine Schalungstechnologie erprobt, mit der sich solche Bauteile möglichst kostengünstig, ökologisch nachhaltig und in nahezu jeder geometrisch komplexen Form anfertigen lassen.
Gallerie
Zunächst werden Blöcke aus erkaltetem Industriewachs durch CNC-Maschinen in die gewünschte Form gefräst. Nach der Erstellung der Betonbauteile lässt sich das Wachs einschmelzen und wiederverwenden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schalungsmethoden bei frei geformten Betonbauteilen lässt sich Abfall vermeiden, da der Ausgangsstoff dem Materialkreislauf wieder zugeführt werden kann. Die Schalungslösung eignet sich besonders für Bauteile aus Ultra-Hochleistungsbeton (UHPC), soll aber auch bei Normal- und Leichtbetonen zum Einsatz kommen.
Nachdem die Forscher kleinmaßstäblich begonnen haben, sollen nun
auch komplexere und großformatigere Bauteile erstellt werden.
Erforscht werden dabei zwei grundlegende Einsatzgebiete: Die
Herstellung von Wachsschalungen, in die der Beton eingefüllt wird,
und die Herstellung von Hohlraum-Wachsschalungen, die den
eingefüllten Beton verdrängen und nach Herausschmelzen des Wachses
im Inneren der Betonbauteile Hohlräume erzeugen. Das
vielversprechende Projekt wurde vor kurzem mit dem Innovationspreis
der Zulieferindustrie Betonbauteile 2017 ausgezeichnet.