_Gebäudetechnik
Klassische und zeitgemäße Elektroinstallation
Gallerie
Hauptaufgabe der Elektroinstallation ist es, die elektrische
Energie mit Hilfe eines mehr oder weniger verzweigten
Leitungssystems sicher zu den Verbrauchern an beliebigen Stellen
des Gebäudes zu transportieren. Diese Funktion ist vergleichbar mit
dem menschlichen Blutgefäßsystem, das in ähnlicher Weise Nährstoffe
(= Energie) zu den Organen und Zellen bringt.
Die bisherige „klassische“ Elektroinstallation dient in bestimmtem
Maße immer auch gleichzeitig zur Steuerung der Vorgänge im Gebäude,
einfach durch Schließen (Einschalten der Lampe) oder Unterbrechen
(Ausschalten) des Energiekreislaufs. Der Hauptanteil der
Wohngebäude in Deutschland ist heute noch mit dieser
konventionellen Installation ausgestattet. Mit der Zunahme der
Funktionen und Geräte kann dieses Prinzip aber so nicht mehr weiter
verfolgt werden, da der Bedarf an Kabeln und Leitungen (steigende
Brandlast) und damit der Material-, Kosten- und Arbeitsaufwand
immer höher würde.
Eine „zeitgemäße“ Elektroinstallation in Gebäuden jeglicher Art
bildet die Grundlage der gesamten Gebäudetechnik, insbesondere aber
der Gebäudeautomation. Sie gewährleistet neben der
Strom- und Lichtversorgung auch die steigenden Bedürfnisse nach
Komfort, Sicherheit und Möglichkeiten der Energie- und
Kosteneinsparung. Bussysteme führen die Automationsfunktionen und
-aufgaben innerhalb der Räume von Gebäuden aus. Das ist raum- und
gebäudeübergreifend möglich. Der Begriff der Gebäudeautomation
entstand, um den Unterschied zur klassischen Elektroinstallation zu
verdeutlichen. Was früher durch Installation einzelner Komponenten
realisiert wurde, wird heute von einem Bussystem erledigt.
Bussysteme verwenden nur eine einzige Leitung um alle Verbraucher
mit sämtlichen Befehlsgebern zu vernetzen. Da ihre Realisierung
aufwendig ist, kommen sie eher bei Neubauten und größeren
Sanierungsmaßnahmen zum Einsatz.
Doch auch ohne komplexes Bussystem gibt es eine Reihe von
Automatisierungslösungen für Gebäude, die im Rahmen der klassischen
Elektroinstallation schon seit Jahren eingesetzt werden. Allen
gemeinsam ist, dass sie mehr oder weniger Insellösungen darstellen.
Ihr Zusammenwirken funktioniert meist nicht direkt und wird noch
immer vom Menschen gesteuert. Z.B. können über eine
Gruppensteuerung mehrere Jalousien zusammen geregelt werden oder
das Flurlicht wird über einen Bewegungs- bzw. Anwesenheitsmelder
automatisch an oder aus geschaltet.
Weitere Beispiele für Automatisierungslösungen ohne Bussystem
sind:
- Beleuchtungssteuerung
- Dimmer zum Erzeugen von angepassten Lichtstimmungen (manuelles Lichtszenenmanagement)
- Tageslichtabhängige Lichtsteuerung
- Treppenlichtsteuerung
- Zeitschalter, für die zeitliche Steuerung beliebiger elektrischer Geräte (z.B. Kaffeemaschine)
- Bewegungsmelder/Anwesenheitsmelder
- Anwesenheitssimulation mit Hilfe von Zeitschaltern mit Zufallsgenerator
- Beschattung: Rollladen-, Jalousie- und Markisensteuerung
- Tor- und Garagentorantriebe
- Temperaturmessung und -regelung (einschließlich Einzelraumregelung) zur Komfortverbesserung und Energieeinsparung
- Visualisierung von Schaltzuständen (Schalttableaus mit Kontrolllämpchen)
- Energie- und Lastmanagement (effiziente Energieanwendung)
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