Stromlieferung, -anschluss und -verteilung
Strombezug und Umwandlung
Von den Großkraftwerken, die in der Regel Dreiphasen-Drehstrom
mit Spannungen ≤ 10.000 V erzeugen, wird die elektrische Energie in
das europäische Verbundnetz mit Hochspannung von 110 bis 380 kV
übertragen. Dieses Netz verbindet Städte, Landkreise und größere
Industrieanlagen miteinander. Die Hochspannung wird in Schalt- und
Umspannwerken in Mittelspannung von in der Regel 10 kV
transformiert. An das Mittelspannungsnetz sind größere Wohnkomplexe
ab 20 Wohneinheiten und weitere größere Verbraucher wie Fabriken,
Krankenhäuser, Kaufhäuser und Verwaltungsgebäude angeschlossen.
Kleinverbraucher und private Haushalte werden über das öffentliche
Niederspannungsnetz versorgt. Hier muss die Mittelspannung in
Netzstationen auf 400/230 V umgespannt werden. Diese
Umspannstationen – auch Transformatorenstation, Netzstation oder
kurz Trafostation genannt – sind in Transformatorenhäuschen oder im
Erdgeschoss bzw. Kellern von Gebäuden untergebracht.
Umspannstationen
Für die Planung, Ausführung und den Betrieb der Umspannstationen
sind im Allgemeinen die zuständigen Versorgungsnetzbetreiber
zuständig. Der Architekt sollte lediglich in Zusammenarbeit mit dem
Elektroplaner und dem Netzbetreiber den entsprechenden Platzbedarf
und die entsprechenden Anforderungen von Ein- und
Ausbringöffnungen, Zugänge und Transportwege einplanen.
Hausanschluss
Die Schnittstelle der Haushalte zum Versorgungsnetz bildet der
Hausanschluss, er verbindet es mit der Verbraucheranlage des Kunden
und besteht aus:
- dem Netzanschluss, z.B. Hausanschluss-Abzweigmuffe
- der Hausanschlussleitung
- der Hauseinführung (Wanddurchführung)
- der Hauseinführungsleitung mit Schutzrohr oder
Abdeckung
- dem Hausanschlusskasten mit Sicherungen
Hausanschlussraum, Hauptstromversorgungssystem und Zähler
Die Hausanschlussleitung endet im Hausanschlussraum, in dem der Hausanschlusskasten angeordnet ist. Hier sind die Hausanschlusssicherungen untergebracht. Diese Überstromschutzeinrichtungen gewährleisten den Schutz der Hausanschluss- und Einführungsleitung sowie den Schutz des Hauptstromversorgungssystems bei Überlast und Kurzschluss. Das Hauptstromversorgungssystem besteht aus Hauptleitungen und Sicherungseinrichtungen und ist aus Gründen der Versorgungssicherheit als Strahlennetz aufgebaut, mit zentral oder dezentral angeordneten Zählern. Die Zähler werden in Zählerschränken untergebracht.
Stromkreisverteiler
Der vom Zähler bereits erfasste Strom wird über den Stromkreisverteiler auf die einzelnen Stromkreise verteilt. Folgende Einrichtungen finden hier Platz:
- Überstromschutzeinrichtungen, also Leitungsschutzschalter oder Sicherungen mit einem maximalen Bemessungsstrom von 63 A
- Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schutz)
- Anschlussklemmen
- Fernschalter
- Schaltschütze, Zeitschalter u.ä.
Stromkreise
Die Anzahl der erforderlichen Stromkreise richtet sich nach der Größe und dem Ausstattungswert der Wohnung. Für Großgeräte wie Herde, Waschmaschinen, Heißwasserbereiter u. ä. sowie für jeden Raum einer Wohnung für Licht und Steckdosen sind eigene Stromkreise einzurichten.
Fachwissen zum Thema
Surftipps
Baunetz Wissen Gebäudetechnik sponsored by:
Stiebel Eltron | Kontakt 0 55 31 - 702 702 | www.stiebel-eltron.de