Rauchschutzvorrichtungen

Bei einem ausgebrochenen Brand sollen die Brandangriffe der Feuerwehr möglichst effektiv ablaufen können. Die größte Gefahr besteht darin, dass sich Feuer und/oder Rauch in das Treppenhaus ausbreiten können und schnelle Hilfeleistung unmöglich machen. DIN und Bestimmungen der Landesbauordnungen legen deshalb auch ein Augenmerk auf die Öffnungen zu diesem notwendigen Treppenraum.

Gallerie

Die Bundesländer schreiben in den jeweiligen Landesbauordnungen vor, dass Treppenräume mit einem Rauchabzug, mit einer Rauchabzugsvorrichtung oder einer Öffnung zur Rauchableitung ausgerüstet sein müssen. Die Vorgaben sind bundesweit nicht einheitlich, sie können also im Einzelfall von den beschriebenen Lösungen abweichen.

Innenliegende Treppenräume, die nicht unmittelbar an einer Außenwand liegen, z.B. allseitig von Wohnungen oder Büroräumen umgeben sind, müssen grundsätzlich und ohne Rücksicht auf die Gebäudehöhe oder Geschossanzahl mit einer Rauchabzugsvorrichtung ausgestattet werden. Außenliegende Treppenräume dagegen, die mit mindestens einer Seite an eine Außenwand angrenzen, in der zu öffnende Fenster eingesetzt sind, müssen ab einer bestimmten Gebäudehöhe oder Geschossanzahl mit einer Rauchabzugsvorrichtung ausgestattet werden. Je nach Bundesland kann diese Grenze variieren:

  • ab 7,00 m vorhandene Geschossbodenhöhe über Gelände
  • ab 7,75 m vorhandene Brüstungshöhe über Gelände
  • ab fünf Vollgeschossen
  • ab 13,00 m vorhandene Geschosshöhe über Gelände
In Treppenräumen von Sonderbauten, wie beispielsweise in Kultureinrichtungen oder Verkaufsstätten, von denen angenommen werden muss, dass sie dem Aufenthalt ortsunkundiger Personen dienen und für hohes Publikumsaufkommen dimensioniert sind, ist immer ein Rauchabzug vorzusehen. Hier müssen Auslösestellen auf jeder Etage platziert sein.

Berechnung und Ermittlung der notwendigen Rauchabzugsfläche

Die einzubauende freie Rauchabzugsfläche muss mindestens 5% der Treppenraumgrundfläche betragen. Sie darf dabei, je nach Bundesland, eine Fläche von 0,50 m² bzw. 1,00 m² nicht unterschreiten.

Beispielrechnung: Treppenraumgrundfläche: 2,50 m x 6,00 m = 15,00 m²

> davon 5% = 0,75 m² > zu wählender Mindestwert: 1,00 m²

Für die Ermittlung der vorhandenen Rauchabzugsfläche wird bei Treppenräumen die geometrisch freie Rauchabzugsfläche bestimmt. Sie kann aus den vorhandenen lichten Öffnungsflächen und der Ausstellweite der Rauchabzugsöffnung bestimmt werden. Mit einer Kontrollrechnung ist immer die projizierte lichte Öffnung, also L x B, zu ermitteln. Als freie geometrische Rauchabzugsfläche AG ist dann jeweils der kleinere Wert anzusetzen.

Rauchableitung und Steuerung

Die Öffnungsaggregate können im Dach in Dachflächenfenstern, Lichtkuppeln oder Lichtbändern oder in der Außenwand in möglichst deckennahe Fenstern eingebaut werden. Im Brandfall gilt: Auch wenn zur Rauchspülung des Treppenraums von der Feuerwehr später so genannte Hochdrucklüfter eingesetzt werden, sind vorher im Dach oder oberen Wandbereich Rauchableitungsöffnungen freizugeben, damit die Volumenströme dort nach außen abgeleitet werden können. Zur Betätigung (Auslösung) der Rauchableitung ist nur eine manuelle Auslösungsmöglichkeit in der Nähe des Hauseingangs und am obersten Treppenabsatz vorgeschrieben, weitere nach jeder 3. Etage. Eine Betätigung muss netzunabhängig beispielsweise mit einem CO₂-Flaschen- bzw. Pneumatiksystem oder einem 24 V-Elektro-Öffner mit Notstromversorgung erfolgen. Wie die praktische Erfahrung zeigt, hat sich eine zusätzliche automatische Auslösung über Rauchmelder als sehr sinnvoll erwiesen. Für Hochhäuser sind darüber hinaus weitere Vorschriften (z. B. Hochhaus-Richtlinie – HHR) zu beachten.

Fachwissen zum Thema

Die DIN 18065 Gebäudetreppen unterscheidet lediglich zwischen Treppen, die mit dem Gebäude konstruktiv verbunden sind und Treppen, die unabhängig vom Gebäude im Gelände erstellt wurden (Freitreppen). Im Bild eine Innentreppe im Bauhaus Dessau.

Die DIN 18065 Gebäudetreppen unterscheidet lediglich zwischen Treppen, die mit dem Gebäude konstruktiv verbunden sind und Treppen, die unabhängig vom Gebäude im Gelände erstellt wurden (Freitreppen). Im Bild eine Innentreppe im Bauhaus Dessau.

Treppenarten

Innentreppen

Welche Arten von Innentreppen gibt es? Welche Anforderungen müssen sie erfüllen und worauf ist bei der Auswahl der Konstruktionsmaterialien zu achten?

Notwendige Treppen dürfen nicht mehr als 35 Meter von jedem Punkt des Gebäudes entfernt sein

Notwendige Treppen dürfen nicht mehr als 35 Meter von jedem Punkt des Gebäudes entfernt sein

Treppenarten

Notwendige Treppen

Das Bauordnungsrecht unterscheidet zwischen notwendigen und nicht notwendigen Treppen. Nach DIN 18065 Gebäudetreppen sind...

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Treppen sponsored by:
METALLART Treppen GmbH
Hauffstr. 40
73084 Salach
www.metallart.com

Zum Seitenanfang

Brandlast

Um den Ausbruch von Feuer und Rauch in Treppenräumen wirksam zu verhindern, dürfen hier nur geringe oder besser gar keine Brandlasten in den verwendeten Baustoffen enthalten sein.

Um den Ausbruch von Feuer und Rauch in Treppenräumen wirksam zu verhindern, dürfen hier nur geringe oder besser gar keine Brandlasten in den verwendeten Baustoffen enthalten sein.

Die Brandlast (auch Brandbelastung) ist das auf eine bestimmte Grundfläche (z.B. Brandabschnittsfläche in m²) bezogene...

Brandschutzanforderungen an Treppen und Treppenräume

Notwendige Treppen und notwendige Treppenräume bilden zusammen das System der vertikalen Flucht- und Rettungswege

Notwendige Treppen und notwendige Treppenräume bilden zusammen das System der vertikalen Flucht- und Rettungswege

Notwendige Treppen und notwendige Treppenräume bilden zusammen das System der vertikalen Flucht- und Rettungswege. Notwendig sind...

Brandverhalten von Baustoffen

Brandverhalten von Baustoffen

Die brandschutztechnischen Anforderungen an Baustoffe sind in Deutschland in der DIN 4102-1 Brandverhalten von Baustoffen und...

Nottreppe

Zur Sicherung des zweiten Rettungswegs können an der Fassade weitere Treppen angebracht werden.

Zur Sicherung des zweiten Rettungswegs können an der Fassade weitere Treppen angebracht werden.

Zusätzlich zu den Rettungswegen, die sich aus den Brandschutzanforderungen für das Gebäude ohnehin ergeben, können zur Sicherung...

Rauchschutzvorrichtungen

Innenliegende Treppenräume müssen mit einer Rauchabzugsvorrichtung ausgestattet werden.

Innenliegende Treppenräume müssen mit einer Rauchabzugsvorrichtung ausgestattet werden.

Bei einem ausgebrochenen Brand sollen die Brandangriffe der Feuerwehr möglichst effektiv ablaufen können. Die größte Gefahr...

Rettungswege

Rettungswege

Treppen sind wegen ihrer potenziellen Gefahr, bei Brandkatastrophen durch panikartig flüchtende Menschen zu Stürzen zu führen, im...

Schallschutz bei Treppen

Die Entkopplung verhindert die Trittschallübertragung von den Treppen über die Treppenhauswände oder Deckenplatten in fremde Bereiche.

Die Entkopplung verhindert die Trittschallübertragung von den Treppen über die Treppenhauswände oder Deckenplatten in fremde Bereiche.

Die DIN 4109 Schallschutz im Hochbau regelt die Anforderungen, die eingehalten werden müssen, damit unzumutbare Belästigungen...

Sicherheitstreppenräume

Sicherheitstreppenhäuser müssen so beschaffen sein, dass Feuer und Rauch in sie nicht eindringen können

Sicherheitstreppenhäuser müssen so beschaffen sein, dass Feuer und Rauch in sie nicht eindringen können

Bei Sicherheitstreppenräumen handelt es sich um notwendige Treppenräume, die jedoch höhere Anforderungen erfüllen müssen. Nach §...

JETZT INFORMIEREN

Die Treppenfirma für innovative Lösungen: www.metallart-treppen.de

Partner-Anzeige