Theumaer Schiefer
Gallerie
Theuma liegt im sächsischen Vogtland südöstlich von Plauen. Seit
Mitte des 19. Jahrhunderts wird dort Schiefer abgebaut -
meist im Winter, da sich der Schiefer besonders gut im gefrorenen
Zustand im Tagebau gewinnen lässt. Oft wurde diese Arbeit von den
ortsansässigen Bauern übernommen, die sich so im Winter einen
Nebenverdienst sichern konnten.
Der Naturstein hatte seltsame kleine Einschlüsse, die an Körner
oder Getreidefrüchte erinnerte, daher der Name: Theumaer
Fruchtschiefer. Mit Früchten haben die Einschlüsse allerdings
nichts zu tun. Die Entstehungszeit des Schiefers reicht bis in das
Ordovizium zurück. Vor über 400 Mio. Jahren entstand der
kontaktmetamorphe Schiefer, dort wo magmatische Gesteine ins
Gebirge eingeschlossen wurden. Bei ansteigenden Temperaturen aber
gleichbleibend relativ niedrigem Druck wurde der ursprüngliche
Stein rekristallisiert, d.h. vorhandene Poren geschlossen und die
Einzelkörner zusammengeschlossen. Dabei entstanden auch neue
Mineralien, in diesem Falle Cordierite, welche die Bauern an
Früchte erinnerten.
Seit 1899 baute das Unternehmen Theumaer Plattenbrüche den
Schiefer ab, zunächst in einem Kessel, der nur über Treppen und
Leitern zu erreichen war. Heute sind die terrassierten Steinbrüche
der Natursteinwerke Theuma über Fahrstraßen erschlossen. Mit
Bohrgeräten wird an der Sohle die natürliche Klüftung abgebohrt,
mit Schwarzpulver gesprengt und auf maschinengerechte Blockgrößen
zugerichtet. So entstehen Rohblöcke von 3 - 12 t.
Der Theumaer Fruchtschiefer zeigt eine blaugraue Farbe mit
silbrigem Glanz und schwarzen Einlagerungen, seine Oberfläche kann
auf vielfältige Weise bearbeitet werden: feingeschlissen,
diamantgeschliffen, gebürstet, gesandelt, geflammt, gespalten,
getrommelt oder sclypiert. Theumaer Schiefer kann innen wie außen
verbaut werden: Treppen, Fußböden, Gartenelemente, Außenwege,
Verblend- und Massivmauerwerk sowie Sonderanfertigungen wie
Küchenarbeitsplatten oder Grabsteine können ausgeführt werden.
Unter anderem werden dem Schiefer folgende Eigenschaften
zugesprochen:
- Gute Bearbeitbarkeit
- Hohe Frost- und Tausalzbeständigkeit
- Geringes Wasseraufnahmevermögen
- Geringer Schleifverlust
- Hohe Druckfestigkeit
- Ausbruchsfestigkeit am Ankerdornloch
Fachwissen zum Thema
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