Außenputz auf Ziegelmauerwerk
Verputztes Ziegelmauerwerk hat eine lange Tradition und eine große Verbreitung. Dies liegt auch daran, dass die beiden mineralischen Baustoffe Putz und Ziegel sich gut ergänzen. Bei einschaligen verputzten Außenwänden aus Ziegel kommen heute überwiegend wärmedämmende Ziegel mit Wärmeleitwerten des Mauerwerks von 0,11 - 0,18 W/(mK) zum Einsatz. Für den Einsatz bei wärmedämmendem Ziegelmauerwerk sind vor allem Leichtputze nach DIN 18550-4 oder sich Wärmedämmputzsysteme (nach DIN 18550-3 oder mit Zulassung) geeignet.
Gallerie
Grundsätzlich gilt es Mischmauerwerk zu vermeiden. Insofern sollte ein Ziegelmauerwerk idealerweise mit Eckelementen, Rollladenkästen und Stürzen aus Ziegel kombiniert werden, um so einen homogenen Putzgrund zu erhalten. Werden außenliegende Wärmedämmplatten (beispielsweise zur Reduzierung von Wärmebrücken z. B. vor Betonbauteilen oder Rollladenkästen) verwendet, so ist in der Regel eine Putzbewehrung unverzichtbar.
Ein Putzsystem muss in seinen mechanischen und bauphysikalischen Eigenschaften auf den Putzgrund Ziegelmauerwerk abgestimmt sein. Um dies zuverlässig zu erreichen, sollte ein Bestandteil Werktrockenmörtel sein, z.B. ein Leichtputzsystem nach DIN 18550-4. Die mittlere Putzdicke des Leichtunterputzes muss 15 mm, die mittlere Dicke des Gesamtputzsystems muss 20 mm betragen.
Einlagige wasserabweisende Putze aus Werkmörtel sollen nach DIN
18550- 2 eine mittlere Dicke von 15 mm haben. Leichtunterputze
haben eine Druckfestigkeit ≤ 5,0 N/mm² (P II 2,5 - 5,0
N/mm²; P Ic 1,0 - 2,5 N/mm²) und eine Trockenrohdichte des
Festmörtels von 600 kg/m³ - 1300 kg/m³. Um einen dauerhaften
Witterungsschutz zu gewährleisten, muss das Putzsystem gemäß DIN
52617 wasserabweisend sein.
Viele Putzmörtelhersteller bieten inzwischen Putze speziell für
hoch wärmedämmendes Ziegelmauerwerk an, die in ihren Festigkeits-
und Verformungseigenschaften optimiert sind. Ebenfalls für
Ziegelmauerwerk geeignet sind Wärmedämmputzsysteme (nach DIN
18550-3 oder mit Zulassung).
Da Werktrockenmörtel ein erhöhtes Wasserrückhaltevermögen und eine gute Haftung auf dem Putzgrund aufweisen, ist bei Ziegelmauerwerk in der Regel keine besondere Putzgrundvorbehandlung erforderlich. Ansonsten gelten die üblichen Anforderungen: Der Putzgrund muss staubfrei, sauber und ausreichend trocken sein. Bei nur oberflächig feuchtem Mauerwerk ist eine ausreichende Wartezeit bis zum Abtrocknen der Oberfläche einzuhalten. Diese beträgt bei Ziegelmauerwerk nur wenige Tage.
Im Sockelbereich von wärmedämmendem Ziegelmauerwerk haben sich, abweichend von DIN 18550-1, wasserabweisende Unterputze d.h. Leichtputze bewährt, sie gehören der Putzmörtelgruppe P II an, deren Festigkeit im Bereich von 3,5 N/mm² - 7,5 N/mm² (CS III nach prEN 998-1) liegt.
Fachwissen zum Thema
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de