Licht im Büro- und Verwaltungsbau
Die computergestützte Informations- und Kommunikationswelt stellte neue Anforderungen an die Konzeption der Belichtung von Büro- und Verwaltungsgebäuden. Wo es in früheren Zeiten im Wesentlichen um die geeignete Beleuchtung von einzelnen Arbeitsplätzen ging, wird im Zeitalter der Flexibilität über die Schaffung mehrerer geeigneter Lichtmilieus in Räumen mit unterschiedlicher Nutzung nachgedacht. Starre Arbeitsplatzstrukturen werden dabei zunehmend durch flexible Bereiche ersetzt. Neben den klassischen Schreibtischarbeitsplätzen gibt es Besprechungszonen, Konferenzräume, Cafeterien und andere Aufenthaltsbereiche. Für alle sind Lichtkonzepte zu erarbeiten, die je nach Nutzung Entspannung, Besprechung oder konzentriertes Arbeiten ermöglichen.
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Die Beleuchtung in Büro- und Verwaltungsgebäuden soll gutes,
beschwerdefreies Sehen ermöglichen, aber auch eine angenehme
Atmosphäre schaffen, sodass beide Aspekte in jedem Fall miteinander
zu verbinden sind. Die Sehleistung am Arbeitsplatz wird
insbesondere durch das Beleuchtungsniveau und die
Blendungsbegrenzung beeinflusst. In anderen Aufenthaltsbereichen
bestimmen Farbwiedergabe, Helligkeitsverteilung und
Lichtrichtung den Sehkomfort.
Die Kunstlichtbeleuchtung erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus direkt und indirekt strahlenden Leuchten mit variabler Lichtverteilung, die durch Reflektormaterialien und elektronische Vorschaltgeräte für eine gute Lichtausbeute und eine blendfreie Ausleuchtung sorgen. Eine raumbezogene Allgemeinbeleuchtung am Arbeitsplatz wird meistens durch eine arbeitsbereichspezifische Beleuchtung ergänzt. In Büroräumen wird darüber hinaus generell versucht, jeden Arbeitsplatz nicht nur mit Tageslicht, sondern auch mit einem Ausblick ins Freie zu versorgen.
Die wichtigsten Kenngrößen der Beleuchtung sind die Blendungsbegrenzung und die Beleuchtungsstärke, die mit darüber entscheidet, wie genau Sehdetails wahrgenommen werden können. Um Blendfreiheit zu erreichen, muss der indirekte Lichtanteil (Umleitung des Lichts über Decke oder Wände) hoch sein, für die ebenfalls notwendige Schattigkeit sorgt das direkte Licht. Welche Leuchten sich für welchen Arbeitsplatz eignen, ist im folgenden kurz angeführt:
Deckenein- oder Deckenanbauleuchten
- Blendfrei nur bei bestimmter Anordnung der Arbeitsplätze
- Indirekter Lichtanteil über 50%
- Erforderliche Deckenhöhe 3,00 m (u.U.. sind auch 2,70 m
ausreichend)
- Auch für Ein-Personen-Büros gut geeignet
- Indirekter Lichtanteil 70-80%
- Freie Aufstellung möglich
- Guter Wirkungsgrad bis zu einer Deckenhöhe von 3 m
- Gut als Ergänzungsbeleuchtung zu integrieren
- Grundbeleuchtung sollte über Pendel- oder Standleuchten erfolgen