Licht in Wohnhäusern und Wohnungen
Insbesondere für das Zuhause hat Kunstlicht eine hohe Bedeutung
für das Wohlbefinden. Hier hält man sich viel auf – sei es, um sich
zurückzuziehen und zu entspannen, zum Schlafen, Essen, Spielen,
aber auch zum Arbeiten oder um Gäste zu empfangen. Das vielseitige
Raumprogramm von Zimmern zum Aufenthalt über Flur und Küche bis Bad
macht die Lichtplanung für Wohnhäuser und Wohnungen zu einem
umfangreichen Unterfangen.
Gallerie
Wohn- und Arbeitsräume: Küche, Wohn-, Ess-, Arbeits- und Schlafzimmer
Für alle Räume, in denen man sich länger aufhält, gilt:
Gelungene Lichtkonzepte basieren auf Vielseitigkeit. Mehrere
dezentral positionierte Lichtquellen unterschiedlicher
Beleuchtungsarten schaffen Stimmung. Sie geben dem Raum Form,
bestimmte Wirkungen und kennzeichnen unterschiedliche Zonen,
beispielsweise zum Lesen, Essen, Schreiben. Auch mit der
eingesetzten Lichtfarbe des Leuchtmittels lässt sich die
Wahrnehmung des Raumes gestalten: Warmweißes Licht (3.300 Kelvin)
wird als gemütlich und behaglich empfunden, neutralweißes Licht
(3.300 bis 5.000 K) erzeugt eine sachliche Stimmung.
Die Planung der Beleuchtung in Wohnräumen ist deshalb ein
Abwägen dreier Funktionen des Kunstlichts: Mit Raumlicht wird die
Grundhelligkeit hergestellt, die hauptsächlich der Orientierung
dient. Oft wird es über Deckenstrahler realisiert oder über
Leuchten, die gleichmäßig diffus zu allen Seiten abstrahlen. Ohne
ausreichende Grundbeleuchtung werden Zimmer häufig und insbesondere
von älteren Menschen als zu dunkel empfunden und die Augen ermüden
schneller. Zum Einsatz kommt es überall im Haus; auf Nutzflächen
(Flure, Treppenhäuser, Abstellkammern, Keller) häufiger als in den
Wohnräumen. Vorteilhaft ist in Wohnbereichen dimmbares
Licht.
Zonenlicht dient der gezielten Beleuchtung von bestimmten
Tätigkeitsbereichen, wie dem Ess- oder Arbeitsplatz, der
Küchenarbeitsfläche oder der Kunst. Durch seinen Einsatz wirkt der
Raum kontrastreicher und auch behaglicher. Für alle Tätigkeiten,
bei denen das Sehen stärker beansprucht wird, gilt aber, dass
gerichtetes Licht allein nicht ausreicht. Leuchtet man
beispielsweise zum Lesen die Seiten eines Buches stark aus, belässt
die Umgebung aber im Dunkeln, so werden die Augen aufgrund des
notwendigen Ausgleichs von hell und dunkel überbeansprucht. Eine
ausreichende Grund- und Allgemeinbeleuchtung ist daher
erforderlich.
Den zwei vorgenannten Beleuchtungsarten gegenüber steht das sogenannte Stimmungslicht, denn es hat streng genommen keine Beleuchtungsfunktion inne. Verteilt auf Fensterbank, Beistelltisch, an der Wand, auf dem Boden oder im Bücherregal, handelt es sich um Leuchtobjekte mit vor allem dekorativem Charakter.
Erschließungszonen
Über Eingang, Flur oder Treppenhaus bewegen sich die Bewohner
zwischen den Wohnräumen. Ihre Beleuchtung sollte demnach
insbesondere die Orientierung unterstützen. Gefragt ist daher eine
gute Allgemeinbeleuchtung. Wegen der oft länglichen Form bieten
sich für Flure Schienensysteme an, an denen die Leuchtmittel
werkzeuglos und in beliebiger Menge so befestigt werden können, das
alles gleichmäßig und ausreichend ausgeleuchtet wird. Gerade für
Treppen ist eine klare Lichtführung für eine sichere Treppennutzung
wichtig. Da Unfälle vor allem beim Herabsteigen der Treppen
passieren, sollten die Stufen von oben kommend gut erkennbar sein.
Erreicht wird dies mit Leuchten, die vom obersten Treppenabsatz
herableuchten oder Strahler auf Bodenhöhe, die die Stufen einzeln
ausleuchten. Wandbeleuchtung auf Kopfhöhe sollte nicht blenden oder
irritierende Schlagschatten werfen.
Licht im Außenbereich
Eine Beleuchtung im Außenbereich vom Wohnhaus erfüllt sowohl atmosphärische als auch informative Zwecke. Zudem dient sie der Sicherheit und Orientierung. Besonders um den Hauseingang herum wird Vieles beleuchtet: Informationsträger wie Hausnummern, Klingelschilder und Briefkästen dienen Besuchern zur Orientierung. Insbesondere im Notfall ist gute Sichtbarkeit, zum Beispiel für Notärzte, essenziell. Außenleuchten, die in die Fassade, den Dachüberhang oder freistehend installiert sind, erhellen Zugangswege und können den Wohnort optisch aufwerten bzw. für eine attraktive Lichtstimmung sorgen. Dem Ausmaß an Lichtinszenierung sind dabei keine Grenzen gesetzt, zum Beispiel in Form von Uplights, die in den Erdboden integriert sind und nachts den Garten illuminieren.
Licht in Privatbädern ist ein eigener Artikel gewidmet (siehe „Artikel zum Thema").