Solar Egg in Kiruna

Traditionelle Sauna mit goldfarbener Edelstahlhülle

Kiruna stehen große Änderungen bevor. Seit über hundert Jahren wird in der nördlichsten Stadt Schwedens Eisenerz abgebaut. Doch nun rückt der Untertagebau dem Stadtzentrum gefährlich nahe und bedroht die Stabilität der Gebäude. Deshalb soll der gesamte Ort bis zum Jahr 2040 fünf Kilometer nach Osten verlegt werden. 18.000 Einwohner müssen in neue Wohnungen umziehen. Den Transformationsprozess wollen die schwedischen Designer Mats Bigert und Lars Bergström mit der Kunstinstallation Solar Egg begleiten – einer eiförmigen, öffentlich zugänglichen Sauna.

Gallerie

Auftraggeber ist die schwedische Projektentwicklungsgesellschaft Riksbyggen, die am neuen Standort von Kiruna 250 Mietwohnungen realisiert. Die Ei-Form der Sauna symbolisiert die Wiedergeburt der Stadt und die Chancen, die sich durch die komplette Neugestaltung ergeben. Das neue Kiruna soll sich neben dem Erzabbau zunehmend dem Tourismus öffnen. Die ungewöhnliche Sauna hat die Stadt bereits jetzt weltweit bekannt gemacht. Zugleich soll sie den Bewohnern einen Ort bieten, der verbindet und zum Gespräch anregt, denn in Schweden wird Saunieren als Gemeinschaftserlebnis zelebriert.

Mobile Konstruktion aus 69 Edelstahlplatten und 1.512 Schrauben

Das Solar Egg ist 4,50 Meter hoch, besitzt einen Umfang von 12,60 Metern und ist auf sechs, sternförmig angeordneten Balken gelagert. Die Hülle der Sauna besteht aus 69 goldfarbenen Edelstahlplatten, deren facettierte Form die Umgebung in unterschiedliche Spiegelbilder aufspaltet und das Sonnenlicht jeden Tag anders reflektiert. Bedingt durch die Lage nördlich des Polarkreises ändern sich die Lichtbedingungen in Kiruna im Lauf eines Jahres drastisch – von fünfzig Tagen Mitternachtssonne im Juni und Juli bis hin zu zwanzig Tagen Polarnacht am Ende des Jahres.

Über eine schmale Stahltreppe gelangen Besucher ins Innere der Sauna. Wände und Decke zeigen dieselbe Facettenform wie das Äußere und sind mit Kiefernholz verkleidet. Der Boden besteht aus Planken desselben Materials. Rund um den Saunaofen ist eine Bodenplatte aus Metall als Funkenschutz eingelassen. Gegenüber der Tür sind Sitzbänke aus Espenholz zweistufig im Halbrund angeordnet. Sie bieten Platz für bis zu acht Personen. Während des Saunagangs wird der Eingang mit einer Glastüre verschlossen.

Die 2.750 Kilogramm schwere Konstruktion lässt sich demontieren und innerhalb von fünf Tagen wieder aufbauen. Nach der Eröffnung im Frühjahr 2017 wurde das Solar Egg über den Sommer in den Touristenort Björkliden bei Kiruna verlegt und im Herbst im Schwedischen Institut in Paris aufgestellt, wo Besucher die Möglichkeit hatten, schwedische Saunabräuche kennenzulernen. Im Spätherbst 2018 war das Solar Egg vor der Kunsthalle Charlottenborg in Kopenhagen installiert. Im Frühjahr 2019 zieht die Kunstinstallation vorübergehend ins American Swedish Institute nach Minneapolis/USA, um dann wieder nach Kiruna zurückzukehren.

Heizung: Holzbeheizter Saunaofen in Herzform

In der Mitte des Solar Egg steht ein holzbeheizter Saunaofen, der von der äußeren Form her einem menschlichen Herzen nachempfunden ist. An der Stelle, wo beim Herz die obere Hohlvene mündet, führt ein Rauchabzug aus Metall zum Dach. Die unten angeordnete Brennkammer befindet sich in einem Stahlgitter, das mit locker geschichteten Saunasteinen gefüllt ist. Die Steine speichern die im Brennraum erzeugte Wärme und sorgen für einen Temperaturausgleich, da das Holzfeuer je nach der Menge der aufgelegten Scheite unregelmäßig brennt. Um die Luftfeuchtigkeit und damit die gefühlte Temperatur in der Sauna zu erhöhen, wird regelmäßig Wasser über die heißen Steine gegossen. Die so erzeugte Lufttemperatur liegt zwischen 75 und 85 Grad.

Bautafel

Architekten/Designer: Studio Bigert & Bergström, Stockholm
Projektbeteiligte: Lars Hässler, Stockholm (Konstruktion, Pläne); Hangmen, Hägersten (Bau); Zoltan Schnierer, Johanneshov (Stahlhülle Ofen)
Bauherr: Riksbyggen, Stockholm
Fertigstellung: 2017
Standort: Kiruna, Schweden und wechselnde Ausstellungsorte
Bildnachweis: Jean-Baptiste Béranger, Stockholm; Anders Sune Berg, Frederiksberg

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