Rohrmaterialien
Stahl, Kupfer und Kunststoff
Gallerie
Zum Transport von Wasser und Dampf werden in der Heizungstechnik
überwiegend Stahlrohre verwendet. Für kleinere Anlagen kommen auch
Kupferrohre und gelegentlich Weichstahlrohre zum Einsatz, für
Fußbodenheizflächen sehr häufig Kunststoffrohre und Kupferrohre.
Die Rohre sind genormt auf der Grundlage von Nennweite (DIN EN ISO
6708), Nenndruck und Betriebsdruck (DIN EN 1333).
Folgende Werkstoffe werden verwendet:
- Stahlrohre
Stahlrohre gibt es in sehr unterschiedlicher Ausführung. Sie werden nach Werkstoffbeschaffenheit, Herstellungsart und Verwendungszweck unterschieden. In der Heizungsbranche werden vorrangig mittelschwere Gewinderohre in den Dimensionen DN 10 bis DN 32, schwere Gewinderohre hauptsächlich in den Dimensionen von DN 10 bis DN 50, nahtlose Stahlrohre in den Dimensionen DN 40 bis DN 300 und geschweißte Stahlrohre für Rohre mit großem Durchmesser ab etwa DN 250 verwendet.
- Präzisionsstahlrohre
Für geschlossene Heizungsanlagen werden auch dünnwandige, biegsame, sogenannte Präzisionsstahlrohre verwendet. Sie sind leicht zu handhaben und kommen vorzugsweise in Einfamilienhäusern und Altbauwohnungen zum Einsatz. Aufgrund ihrer Dünnwandigkeit müssen sie durch eine zusätzliche Umhüllung von außen gut korrosionsgeschützt sein.
- Kupferrohre
Bei kleinen Anlagen werden häufig Kupferrohre verwendet, die leicht und schnell montierbar sowie korrosionsbeständig sind. Außerdem weisen sie geringere Druckverluste durch Rohrreibung auf als Stahlrohre. Alle Abmessungen sind mit DIN EN 1057 genormt. In gut geschlossenen Heizungskreisläufen bestehen keine Bedenken gegen die gleichzeitige Verwendung von Stahl, Gusseisen und Kupfer, sofern keine zu hohe Alkalität vorhanden ist, d.h. der pH-Wert des Wassers unter 9,5 bleibt. Die Verlegung von Kupferrohren erfolgt häufig im Estrich oder auch in Sockelleisten. Hier ist zu beachten, dass ein ausreichender Spielraum vorhanden ist, da Kupferrohr einen rund 40% höheren Wärmedehnungsfaktor als Stahlrohr hat.
- Kunststoffrohre
In der Heizungstechnik ist die Verwendung von Kunststoffrohren dadurch eingeschränkt, dass bei diesen eine Temperatur von etwa 80 °C nicht überschritten werden darf. Mit der Verbesserung des Materials wird die Verwendung in der Installationstechnik zweifellos häufiger. Die Vorteile bestehen in der hohen Korrosionsbeständigkeit bei gleichzeitig leichter Verlegbarkeit sowie den glatten Oberflächen und geringen Reibungsverlusten. Nachteilig sind größere Längenänderungen bei Temperaturwechsel, die Temperaturempfindlichkeit und die wesentlich geringere Festigkeit gegen Überdruck. Momentan werden Kunststoffrohre hauptsächlich für Fußboden- und Wandheizungen eingesetzt. Die am häufigsten eingesetzten Werkstoffgruppen sind Polyvinylchlorid (PVC) und Polyolefine, zu denen die Werkstoffe Polyäthylen (PE), Polypropylen (PP) und Polybuten bzw. Polybutylen (PB) gehören.
Bildnachweis: Wieland, Ulm
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