Möglichkeiten der Schadstoffsanierung

Grundsätzlich haben Schadstoffsanierungen das Ziel, die jeweilige Schadstoffquelle zu beseitigen. Nur in Ausnahmefällen kann stattdessen die Abschottung der Schadstoffquelle in Betracht gezogen werden. In jedem Fall ist eine eindeutige, d.h. durch ausreichende Untersuchungsergebnisse gestützte Quellenzuordnung die Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung. Darüber hinaus sind in Abhängigkeit vom jeweiligen Schadstoff die Gefahrstoffverordnung sowie ggf. zusätzliche Richtlinien und technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) zu beachten. Eine gute Anlaufstelle bei ersten Fragen zu den Regelwerken ist das Umweltbundesamt.

Die Emission leicht flüchtiger Schadstoffe, vor allem Lösemittel, nimmt bei den meisten Quellen relativ schnell ab, so dass kaum Sanierungsbedarf besteht. Ausnahmen bilden aber z.B. ältere Spanplatten und falsch angewendete Bodenbelagskleber, die über eine sehr lange Zeit Formaldehyd bzw. Schadstoffe und/oder Gerüche abgeben und deshalb entfernt werden müssen. Emissionen von schwerflüchtigen Stoffen nehmen über die Zeit kaum ab, so dass meistens eine Entfernung der Quellen notwendig ist. Einige der hierunter fallenden Stoffe sind inzwischen verboten, gelten als krebserregend oder toxisch und sollten mit entsprechender Ernsthaftigkeit betrachtet werden. Bei mit Holzschutzmittel behandelten Balken lassen sich Emissionen mit gewissen Einschränkungen weitgehend zurückhalten, indem man eine so genannte Maskierung der Oberflächen mit einer dichten Beschichtung vornimmt. Ein Spezialfall ist die PCB-Sanierung, für die es eine eigene PCB-Richtlinie gibt. Sie wird – ähnlich wie bei Asbest – aufgrund der Giftigkeit des seit 1989 verbotenen Schadstoffes unter Abschottung der Sanierungsbereiche und mit aufwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen durchgeführt. Ein weiterer Spezialfall ist die Brandschadensanierung, bei der oft große und schwer zu reinigende Flächen von meist öligem Kondensat überzogen sind, das sich je nach Oberfläche nicht vollständig entfernen lässt. Insbesondere für letztere Fälle ist der Einsatz von Fachfirmen unabdingbar.

Im Rahmen von energetischen Sanierungen und der daraus folgenden erhöhten Luftdichtheit von Gebäuden können vormals unauffällige Schadstoffkonzentrationen in Innenräumen deutlich zunehmen – und daraus kann wiederum die Notwendigkeit einer weiteren Sanierung entstehen. Aus diesem Grunde sollten potenzielle Schadstoffquellen überprüft werden, bevor man Maßnahmen zur Verbesserung der Luftdichtheit ergreift.

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