Gerüstbau-Roboter
Ein digitaler Helfer auf der Baustelle
Die Digitalisierung durchdringt immer mehr Bauprozesse und trägt fortschreitend zur Optimierung auch etablierter Abläufe bei, was vor dem Hintergrund von Zeit- und Kostendruck ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Dies lässt sich auch am Beispiel des Gerüstbauroboters Liftbot erkennen, den ein Start-up aus Garching bei München vergangenes Jahr auf den Markt brachte.
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Das Unternehmen Kewazo gründeten sechs junge Menschen internationaler Herkunft, die sich aus dem Kontext der Technischen Universität München sowie des gemeinnützigen Zentrums für Innovation und Gründung UnternehmerTUM kannten. Einen Bedarf sahen sie in der Automatisierung von Prozessen auf der Baustelle – wo etwa im Zuge von Fachkräftemangel und aufgrund hoher Anforderungen an die Arbeitssicherheit durchaus Herausforderungen geboten sind – und entwickelten den Liftbot. Der automatisierte Lastenaufzug kann laut Angaben von Kewazo in 20 Minuten aufgebaut werden und wird kabellos betrieben, wobei er pro Akkuladung bis zu zehn Stunden einsatzfähig ist.
Im Vergleich zu einem konventionellen Gerüstaufbau wird mit dem Liftbot eine hohe Zeit- und Personalersparnis erzielt: Statt zehn werden nur drei Mitarbeitende auf der Baustelle benötigt, wodurch mehrere Objekte gleichzeitig bedient werden können. Zudem transportiert der Bot Materialien schnell und sicher in die Höhe und das Gefahrenpotenzial eines ansonsten manuellen Materialtransports wird dadurch minimiert. Außerdem ist die Technologie dank ihrer kompakten Größe und des platzsparenden Aufbaus auch für Gerüstkonstruktionen komplexer Baustrukturen, wie etwa von Raffinerien, geeignet. Bereits jetzt agiert der durch ein Partnerunternehmen aus München hergestellte Liftbot auf Baustellen oder etwa für die Wartung von Industrieanlagen europaweit.
Neben der Robotertechnik wurde in die Lösung von Kewazo eine weitere Funktion integriert: Der Liftbot ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet, mithilfe derer – in Verbindung mit einem Analysetool namens Onsite – Betriebsdaten gesammelt und der Baufortschritt beziehungsweise die transportierte Materialmenge dokumentiert werden. All dies gibt es jedoch nicht von der Stange. Das Unternehmen betont, stets maßgeschneiderte Lösungen für vorzugsweise langfristige Mieter seiner Produkte zu erarbeiten.