Zementfliesen und -platten
Die Verwendung von Zementfliesen zur Gestaltung von Böden und Wänden hat eine lange Tradition. Zwar ist nicht genau geklärt, wann und wo sie erstmals hergestellt wurden – sicher ist, dass sie im 19. Jahrhundert vor allem in Frankreich und in Ländern des westlichen Mittelmeeres große Verbreitung fanden. In Deutschland hauptsächlich während des Jugendstils und der Gründerzeit beliebt, kommen sie heutzutage auch wieder im Neubau oder bei der Sanierung und Renovierung historischer und/oder denkmalgeschützter Bausubstanz zum Einsatz.
Gallerie
An der Art der Herstellung hat sich bis heute wenig geändert: Zunächst wird aus Marmormehl, feinem weißen Zement und Farbpigmenten ein Gemisch gewonnen, das mit einer Zementträgerschicht aufgefüllt und mit hohem Druck gepresst wird. Anschließend wird die Fliese zum Trocknen mehrere Wochen gelagert. Mehrfarbige Erzeugnisse werden mithilfe aufwendig gearbeiteter Metallschablonen Fliese für Fliese von Hand gefertigt. Ebenso wie bei den einfarbigen Zementfliesen sind sämtliche Farbschichten mehrere Millimeter stark. Angeboten werden sie mit Abmessungen von 10 x 10 cm bis zu Größen von 1,20 x 1,20 m; ihre Stärke ist abhängig vom Format und beginnt in der Regel mit 15 bis 18 mm.
Zementfliesen, die auch in kleinen Chargen gefertigt werden,
sind nur begrenzt frostsicher, daher wird von der Anwendung im
Außenbereich abgeraten. Nach der Verlegung werden sie mit einem
Hartöl eingelassen. Dadurch erhalten sie eine schimmernde und
fleckunempfindliche Oberfläche, die auch Kratzern widersteht.
Sollten sich dennoch nach vielen Jahren Gebrauchsspuren zeigen,
können Zementfliesen einfach abgeschliffen und wieder mit Hartöl
behandelt werden.