Unterschied zwischen Natursteinfliesen und -platten
Vielfach herrscht am Markt Unsicherheit, ob es sich bei Naturwerksteinprodukten um Natursteinfliesen oder Natursteinplatten handelt. Seit Einführung der DIN EN 12057 Natursteinprodukte - Fliesen - Anforderungen und der DIN EN 12058 Natursteinprodukte - Bodenplatten und Stufenbeläge - Anforderungen ist es ganz klar geregelt: Der Unterschied liegt einzig und alleine in den Dicken der Werkstücke. Weisen diese eine Dicke bis zu einschließlich 12 Millimetern auf, so spricht man von einer Natursteinfliese. Liegt die Dicke eines Belags darüber, so spricht man von einer Platte.
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Die Bezeichnung Natursteinfliese beinhaltet jedoch nicht automatisch, dass die Werkstücke kalibriert sind, was ebenfalls viele annehmen. Dies ist zwar bei Natursteinfliesen, die auf modernen Produktionsanlagen gefertigt werden in der Regel der Fall. Im Zuge der Globalisierung ist es jedoch durchaus möglich, dass Natursteinfliesen ohne Kalibrierung auf den Markt gelangen. Unkalibrierte Fliesen dürfen in Länge und Breite Toleranzen von +/- 1 Millimeter aufweisen, während kalibrierte Fliesen lediglich +/- 0,5 Millimeter variieren dürfen. Dementsprechend ergibt sich ein unterschiedliches Fugenbild.
Auch in den zulässigen Dickentoleranzen gibt es unterschiedliche
Anforderungen. Kalibrierte Fliesen dürfen lediglich +/- 0,5
Millimeter in der Dicke variieren. Bei der unkalibrierten Fliese
betragen die zulässigen Grenzabmaße +/- 1,5 Millimeter bezogen auf
das angegebene Nennmaß. Dies bedeutet, dass bei unkalibrierten
Fliesen in einer Lieferung Dickentoleranzen von bis zu 3
Millimetern auftreten können. Bedenkt man, dass sich diese
Toleranzen und die zulässigen Ebenheitstoleranzen des Estrichs
gemäß DIN 18202 Toleranzen im Hochbau - Bauwerke in
ihrer Wirkung addieren, so kann vor allem bei großen Formaten eine
Verlegung im Mittelbettverfahren notwendig werden.