_Fliesen und Platten
Verschleiß und Abrieb
Beanspruchungsgruppen
Glasierte Steinzeugfliesen
weisen an ihrer Oberfläche eine dünne Glasur
auf, sie bestehen nicht, wie unglasierte Bodenfliesen, aus einem
durchgängigen Material. Deshalb wird bei glasierten Fliesen
und Platten ihre Beanspruchungsgruppe angegeben, diese entspricht
ihrer Oberflächenhärte und steht in Abhängigkeit von dem Verschleiß
bzw. dem Abrieb.
Abriebfestigkeit bezeichnet den Widerstand, den ein Körper einer
mechanischen Beanspruchung entgegensetzt. Diese Eigenschaft ist vor
allem für Bodenbeläge von großer Bedeutung. Durch schleifende und
reibende Bewegungen bei Begehung, stellen sich Gebrauchsspuren in
Form von Kratzern auf der Oberfläche ein. Besonders bei stark
frequentierten Belägen aus glasierten Fliesen oder poliertem
Naturstein, können sich diese Gebrauchsspuren auch als sogenannte
Laufstraßen
abzeichnen, sie bedeuten dann einen sichtbaren Glanzverlust auf den
Fliesen und Platten.
Zur besseren Beurteilung des Abnutzungsverhaltens sind glasierte
Fliesen und Platten gemäß ISO 10545-7 Keramische Fliesen und
Platten - Teil 7: Bestimmung des Widerstandes gegen
Oberflächenverschleiß - Glasierte Fliesen und Platten in
fünf Beanspruchungsgruppen (Abriebgruppen)
gegliedert, sie stehen in Abhängigkeit von den einzelnen Nutzungen
und dem vorherrschenden Schuhwerk:
- Beanspruchungsgruppe I
sehr leicht, z.B. in Schlafzimmern, vorwiegend barfuß oder mit Hausschuhen genutzt
- Beanspruchungsgruppe II
leicht, z.B. in privaten Bädern, barfuß und mit Hausschuhen genutzt
- Beanspruchungsgruppe III
mittel, z.B. in Wohnungen oder Balkonen
- Beanspruchungsgruppe IV
stärker, z.B. in Hausfluren oder Büros ohne Publikumsverkehr, mit Straßenschuhen und nur mäßig
begangene Bereiche
- Beanspruchungsgruppe V
stark, z.B. in Läden, Lokalen, Schulen, Bahnhöfe und U-Bahn-Stationen, mit schmutzigen Schuhen häufig begangene Räume
Im Bereich des Natursteins gibt es verschiedene Prüfverfahren zur Bestimmung der Abriebfestigkeit. Ein in Deutschland häufig eingesetztes Prüfverfahren, ist die Ermittlung der Abriebfestigkeit gemäß Schleifverfahren nach Böhme (DIN 52108 Prüfung anorganischer nichtmetallischer Werkstoffe - Verschleißprüfung mit der Schleifscheibe nach Böhme - Schleifscheiben-Verfahren). Je kleiner die dabei ermittelten Werte, desto höher ist die Abriebfestigkeit.