Sportzentrum in Straßburg

Bodentiefe Stoßfugenverglasung

Das Centre sportif des Droits de l'Homme im Straßburger Stadtteil La Robertsau hat seinen Namen der unmittelbaren Nähe zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und dem Europäischen Parlament zu verdanken. Geplant wurde es vom ortsansässigen Architekturbüro Dominique Coulon & Associés, das den zuvor ausgeloben Wettbewerb gewonnen hatte.

Gallerie

Das Raumprogramm des Sportzentrums umfasst eine Multisporthalle, eine Mehrzweckhalle und diverse Nebenräume. Es wird von rund 1.000 Schülern genutzt und dient außerdem als städtischer Veranstaltungsort. Der unterschiedlichen Nutzung entsprechend, gestalteten die Architekten die beiden Hallen als zwei klar ablesbare Volumen und verbanden sie im Erdgeschoss auf einer Fläche von 2.660 Quadratmetern. Während die Sporthalle sich als Quader über rechteckigem Grundriss erhebt, hat die Mehrzweckhalle südlich davon annähernd quadratische Grundfläche. Sie ist etwas niedriger und wurde in leichter Drehung zur Sporthalle platziert.

Den Auftakt zu einem gemeinsamen Eingangsbereich bildet eine Treppenanlage mit großzügigem Plateau entlang der nordwestlichen Rue Peter Schwarber. Ebenso wie der gesamte Bau liegt die Plattform erhöht gegenüber dem Gelände und kragt ein Stück über den Betonsockel hinaus, sodass ein schwebender Eindruck entsteht. Die Fassaden sind im Erdgeschoss auf dieser Seite bodentief verglast und gewähren Einblick in beide Hallen. Der Eingang führt in eine zentrale Erschließungszone, die Umkleiden und Abstellräume sind jeweils vorgelagert. Gen Südosten weitet sich der Flur auf und richtet sich mit raumhohen Verglasungen zu einem Garten.

Das Entwurfsprinzip ist an den Baumaterialien klar ablesbar. Sichtbeton prägt das verbindende Erdgeschoss, ein hoher Glasanteil sorgt für gute Orientierung und Einsehbarkeit. Die aufragenden Hallenvolumen hingegen sind nahezu fensterlos. Innen dominieren Sichtbeton, verzinkter Stahl und ein Linoleumboden. Kontrastierend dazu hat die Mehrzweckhalle eine warme Ausstrahlung: Schimmerndes Eichenparkett wurde dort in einem Schachbrettmuster an Boden und Wänden verlegt; die Kassettendecke und die oberen Wandhälften erhielten einen dunkelgrünen Anstrich.

Fenster: stoßverbundene Glasscheiben und Aluprofile

Nahezu rahmenlose, stoßverbundene Glasscheiben entlang der West- und Ostfassade tragen maßgeblich zum eleganten Erscheinungsbild des Sportzentrums bei. Die vertikalen Elemente der Pfosten-Riegel-Konstruktion sind in großen, variablen Abständen von fünf bis 26 Metern montiert. Die die Verglasungen umlaufenden Profile bestehen aus eloxiertem Aluminium und sind zwischen 50 und 60 mm breit (Abb. 20). Mit den verdeckten Riegeln halten sie die hochformatige Stoßfugen-Verglasung, die sich fast über die gesamte Fassadenbreite zieht. Die Höhe der Glaselemente variiert zwischen 3,00 und 3,37 m, ihre Breite zwischen 1,45 und 1,81 m.

Da die Festverglasungen den Beanspruchungen des täglichen Sportbetriebs standhalten müssen, wurden sie als Verbundsicherheitsglas mit den Widerstandsklassen P5A bis P8B ausgeführt (angriffhemmende Verglasung gemäß DIN EN 356: Glas im Bauwesen – Sicherheitssonderverglasung – Prüfverfahren und Klasseneinteilung des Widerstandes gegen manuellen Angriff). Sie bieten erhöhten Schutz gegen Vandalismus und Einbruch. In Abhängigkeit von der Orientierung sind sie außerdem mit Sonnenschutzbeschichtungen versehen. Der Lichttransmissionsgrad liegt bei 80 Prozent, der Ug-Wert bei 1,1 W/(m²K). Für die Glastüren im Inneren wurde auf Standardprofile zurückgegriffen. Um die Sporthalle mit diffusem, blendfreien Tageslicht zu versorgen, ist der obere Teil der Fassade als transluzente Wärmedämmung aus Polycarbonatplatten ausgeführt. -ik

Bautafel

Architekten: Dominique Coulon & Associés, Straßburg
Projektbeteiligte: Batiserf Ingénierie, Fontaine (Tragwerksplanung); Solares Bauen (Haustechnik, Energieberatung); BET Gilbert Jost (Elektrotechnik); E3 Économie (Kostenplanung); Euro Sound Project (Akustik); Bruno Kubler (Außenanlagen) – alle Straßburg
Bauherr: Stadt Straßburg
Fertigstellung: 2017
Standort: Rue Peter Schwarber, 67000 Straßburg, Frankreich
Bildnachweis: Eugeni Pons, Lloret / David Romero-Uzeda / Dominique Coulon & Associés / Atalu, Erstein

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
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