Bedienkonzepte für Smart-Home-Anwendungen
Tasterwippen, Touchdisplays, Smartphones und Sprachsteuerung
Für die Bedienung, Steuerung und Überwachung von Smart-Home-Installationen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die mit der Entwicklung der Technik immer vielfältiger geworden sind. In der Praxis haben sich die nachfolgend beschriebenen vier Bedienkonzepte durchgesetzt.
Gallerie
Tasterwippen
So wie die klassischen Lichtschalter werden auch Tasterwippen in Schalterdosen fest im Raum montiert, üblicherweise in 1,05 m Höhe neben der Tür oder bei Jalousietastern neben dem Fenster. Die fortschreitende Entwicklung der Gebäudetechnik macht es möglich, immer mehr Funktionen im Gebäude zu bedienen und einzustellen. Aus diesem Bedarf heraus entstanden Mehrfach-Tasterwippen mit vielen Tasten, mit denen an den gewohnten Stellen zahlreiche Funktionen bedient werden können. Jede Beschriftung jeder Taste geht da manchmal der Überblick verloren, zumal das Ablesen der oft sehr kleinen Beschriftung unterhalb der Sichthöhe nicht gerade komfortabel ist.
Eine Möglichkeit, die Taster an beliebigen Stellen im Raum
anzuordnen, bietet beispielsweise die Verwendung von
EnOcean-Funktastern, die keine externe Stromversorgung benötigen
und daher an Flächen frei platzierbar sind. Einige Funk-Wandsender
zum Beispiel kombinieren das batterielose Energy Harvesting von
EnOcean mit dem drahtlosen Übertragungsstandard Bluetooth Low
Energy, kurz BLE. Sie eignen sich gut zum Ergänzen oder Nachrüsten
vorhandener Elektroinstallationen.
Touchdisplays – mobil oder fest montiert
Um die Bedienung auch für den nicht technikaffinen Nutzer noch
übersichtlicher zu gestalten, waren zunehmend neue Bedienkonzepte
gefragt. Neue Möglichkeiten, die Übersichtlichkeit bei der
Bedienung entscheidend zu verbessern, bieten Touchdisplays, die in
Sichthöhe an der Wand montiert werden können.
Je nach benötigter Funktion lassen sich auf dem Screen die
benötigten Taster und Schieberegler, zum Beispiel zum Ein- oder
Ausschalten des Lichts und für die Einstellung der Helligkeit
(Dimmen), aus dem Menü aufrufen. Touchscreens gibt es mittlerweile
in unterschiedlichsten Größen, ganz kleine mit 3,5“ bis hin zu
16“-Geräten und bei Bedarf noch größere. Noch nutzerfreundlicher
sind mobile Touchscreens, die eine Steuerung auch vom Schreibtisch
oder von der Couch aus ermöglichen.
Smartphones und Tablets
Beim Nachdenken über mobile Steuerungen lag es dann nahe, die massenhaft verbreiteten Touchscreens der mobilen Endgeräte aus der Computer- und Telekommunikation zu nutzen. Mit Hilfe entsprechender Apps können Smartphones und Tablet-Computer auch für die Steuerung des Smart Homes verwendet werden. Auch Smartwatches sind erhältlich, die sich ebenfalls für diese Zwecke eignen.
Die Nutzung von Smartphones hat viele Vorteile, zum Beispiel beim Abrufen von komplexen Lichtszenen. Doch es gibt auch gewisse Nachteile, denn zum einfachen Lichteinschalten über das Smartphone sind immer mehrere Schritte erforderlich. Das mobile Endgerät muss dazu erst entsperrt werden und die entsprechende App ausgewählt und gestartet werden. Erst dann kann die gewünschte Funktion bedient werden. Daher wird man in diesem Fall, trotz der Bedienmöglichkeit per App, auf Taster nur in Ausnahmefällen verzichten.
Sprachsteuerungssysteme
Auch über direkte Sprachbefehle kann das Smart Home gesteuert
werden – quasi freihändig und somit auch bei eingeschränkter
Bewegungsmöglichkeit anwendbar. Für die Bedienung von Smartphones
hat Apple bereits vor einigen Jahren den Sprachassistenten „Siri“
entwickelt. Mit „Cortana“ zog Microsoft nach und mit „Google Now“
und „Google Assistant“ sind auch Android-Geräte über Sprache
bedienbar. Der derzeit bekannteste Sprachassistent ist „Amazon
Alexa“, der bereits in vielen Produkten integriert ist und auch
schon für die Steuerung kompletter Smart-Home-Systeme und
insbesondere für die Steuerung von Beleuchtungen, für die Bedienung
von Jalousien sowie zur Temperaturregelung und vieles mehr
verwendet wird. Hierüber können dafür geeignete LED-Lampen,
beispielsweise aus dem Philips-System „Hue“, direkt angesprochen
werden. Dafür reicht der Sprachbefehl „Schalte das Licht im
Wohnzimmer ein“. Auch viele weitere Befehle wie zum Beispiel
“Rollläden im Erdgeschoss einfahren“, „Stelle die Temperatur im Bad
auf 22 Grad“ etc. werden prompt ausgeführt.
Allerdings sollte man berücksichigen, dass die Datensicherheit
aufgrund der bei der Verwendung von gespeicherten riesigen
Datenmengen nicht unbedingt in allen Punkten den in Deutschland
gültigen Normen entspricht. Doch die Entwicklung ist im Fluss,
sodass weitere Neuerungen zu erwarten sind, auch hinsichtlich einer
verbesserten Datensicherheit.
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