LCN-Bussystem
Bussystem ohne seperate Busleitung
Ein leicht zu programmierendes, handwerksgerechtes System bildet
das LCN-Bussystem. LCN (für engl. Local Control Network) ist ein
Installationsbussystem für Wohn- und Zweckbauten. Im Unterschied zu
anderen Bussystemen erfordert LCN nicht die Grundinstallation einer
separaten Busleitung: Es wird einfach eine zusätzliche Ader des
Standard-NYM-Kables verwendet. Ein extra Leitungsnetz ist nicht
erforderlich. Die Datenader wird als Netzader behandelt und darf
deshalb nach VDE mit der 230 V-Installation gemeinsam geführt
werden.
LCN macht wenige Vorschriften, so ist bei der Planung lediglich die
maximale Anzahl von 250 Modulen in der untersten Ebene zu
berücksichtigen. Bei Großanlagen bilden max. 250 Module ein
Segment. Maximal 120 solcher Segmente sind direkt koppelbar, im
Maximalausbau sind es dann 30.000 Module. Selten sind mehr als 250
Module nötig. Je nach Anspruch des Bauherren können 100 bis 500
Räume mit nur 250 Modulen gesteuert werden. Durch eine geschickte
Kombination der Module kann eine besonders kompakte Installation
realisiert werden. Die LCN-Module benötigen keine zusätzlichen
Netzteile, d.h. sie werden direkt an das verlegte Unterputzkabel
angeschlossen. Zusammengefasst bedeutet dies:
- Geringe Anzahl an Modulen dank Kombination: Sensor
/Aktor
- Wenige Planungsregeln zu beachten
- Einfache Installation und Programmierung
- Übersichtliche Bustopologie
- Einsatz von Standard-Installationsmaterial, wie herkömmliche
Taster, Bewegungsmelder usw.
- Sehr leistungsfähig, da in Großanlagen keine Datenverluste
auftreten
- Rückmeldung über Schaltzustände sind standardmäßig im System
enthalten
- Preiswert durch die Verwendung multifunktionaler Module und das
Entfallen der Grundinstallation einer Busleitung
- Leistungsfähig, da die Datenübertragung 3 x bis 30 x schneller ist als bei anderen Systemen
Das System kann sowohl im Einfamilienhaus als auch in großen Bürogebäuden eingesetzt werden. Es können unter anderem folgende Funktionen realisiert werden:
- Energie sparen mit einer Temperaturregelung
- Treppenhauslichtfunktionen
- Innenbeleuchtung in Abhängigkeit vom Außenlicht regeln
- Lichtregie: Lichtszenen speichern und abrufen
- Sonnenschutzsystem, Tore usw. automatisch steuern (z.B.
wetterabhängig)
- Zeitabhängige Steuerungen automatisch ablaufen lassen
- Zeiterfassungssystem, Zutrittskontrollen
- Raumüberwachung
- Alarmmeldungen nach DIN verarbeiten und darstellen
- Alle Funktionen können jederzeit umprogrammiert werden
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