Oberflächen
Um Beschlagsmaterialien vor äußeren Einflüssen zu schützen, können ihre Oberflächen mit unterschiedlichen Verfahren behandelt werden. Manche Beschichtungen, Texturen, Anstriche etc. schützen das jeweilige Material vor Umwelteinflüssen, andere sind dekorativer Natur.
Gallerie
Edelstahl
Matte Edelstahloberflächen werden durch zwei mechanische Verfahren
erzeugt: den Nass- oder den Trockenschliff. Der Nassschliff
verleiht der Oberfläche einen höheren Reflexionsgrad und eine
geringere Rauheit als der Trockenschliff, der eine eher seidenmatte
Reflexwirkung erzielt. Neben dem Oberflächenverfahren beeinflusst
die Beschaffenheit des Schleifblatts oder der Bürste das
Erscheinungsbild der Oberfläche. Besonders feine Schleifbänder und
Bürsten erzeugen glatte, gleichmäßige und damit schmutzabweisende
Oberflächen. Die Textur von matten Edelstahloberflächen ist oft
gleichmäßig linear. Polierte Edelstahloberflächen werden mechanisch
mit weichen Textilien und speziellen Polituren hergestellt. Sie
glänzen, spiegeln und verfügen über keine erkennbare Textur.
Zirkoniumbeschichtete Edelstahloberflächen werden mit Hilfe des sogenannten PVD-Verfahrens (Physical Vapour Deposition) erzeugt, bei dem Titan, Zirkonium oder andere Metalle in einer Vakuumkammer verdampft werden. Bei gleichzeitiger Einleitung von Gasen lagert sich eine farbige Schicht auf der Edelstahloberfläche ab. Die Farbe ist variabel, hat bei Tür- und Fensterbeschlägen aber oft einen goldenen Ton. Die Oberfläche ist meistens poliert und wird besonders bei Türgriffen in Kombination mit mattem Edelstahl verwendet.
Aluminium
Naturfarbige Aluminiumoberflächen sind matt und silbrig-weiß. Diese
Färbung ist die Folge des Eloxierens, das das Material härter
macht. Das eloxierte Aluminium hat eine poröse Oberfläche. Taucht
man den Werkstoff vor der Versiegelung in ein Färbemittel entstehen
farbige Aluminiumoberflächen. Möglich ist auch, das Aluminium mit
einer Lackschicht zu versehen.
Messing
Polierte Messingoberflächen sind spiegelblank und besitzen einen
goldgelben Glanz. Durch Oxidation bildet sich mit der Zeit eine
dunkle Patina auf der glänzenden Oberfläche, die sich aber durch
eine Schutzlackierung oder regelmäßiges Polieren vermeiden lässt.
Bei den sogenannten antiken Messingoberflächen wird die
dunkle, durch Oxidation hervorgerufene Färbung kontrolliert
hergestellt, indem man den Werkstoff in eine Brünierlösung taucht.
Dadurch entsteht eine schwache Schutzschicht, die das Material
gegen Korrosion schützt, ihm aber auch durch die
schwarze Färbung sein „antikes“ Aussehen verleiht.
Vernickeltes Messing ist von einer Schutzschicht aus Nickel umhüllt, die eine gute Beständigkeit gegen Luft, Wasser, verdünnte Säuren und die meisten Laugen bietet. Die Oberfläche des Materials besitzt eine silber helle Farbe mit einer leicht gelblichem Tönung. Gegen Anlaufen, also dunkle Verfärbungen, ist Nickel nicht beständig. Auch verchromte Oberflächen sind bei Messing üblich. Ebenso wie vernickelte Oberflächen werden sie matt und poliert angeboten.
Polyamid
Mit Polyamid beschichtete Beschläge sind in RAL Farben durchgehend
eingefärbt und besitzen eine glatte Oberfläche.
PVD
PVD
beschreibt ein Verfahren zur Oberflächenveredelung und ist die
Abkürzung für Physical Vapour Deposition (=
physikalische Gasphasenabscheidung). Mit dem Verfahren sind
Beschichtungen im Nanometerbereich möglich. Bei dem vakuumbasierten
Prozess werden metallische Stoffe wie beispielsweise Titannitrid,
Titanaluminiumnitrid oder Titancarbonitridin in die Gasphase
überführt. Durch Kondensation des Materialdampfes auf einen
Festkörper, wie z. B. Beschläge, entsteht die hauchdünne Schicht
auf der Oberfläche.
Es gibt verschiedene Prozesse wie unter anderem thermisches Verdampfen, Elektronenstrahlverdampfen, Laserstrahlverdampfen, Lichtbogenverdampfen, aber auch Sputtern oder Ionenplattieren.
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