Solarkioske für Äthiopien
Strom, gekühlte Getränke und Lebensmittel
In weiten Teilen Afrikas gehören Mobiltelefone zum Alltag. Wie in Deutschland werden sie zum Telefonieren, SMS verschicken und Internet surfen genutzt, doch ist das Aufladen der Akkus nicht unbedingt einfach – schließlich steht Strom nicht immer und überall zur Verfügung. In sieben Dörfern Äthiopiens hat das Berliner Architekturbüro Graft deshalb in Zusammenarbeit mit den Rechtsanwälten Ulrich Möller und Andreas Spieß sogenannte Solarkioske aufgestellt. Die kleinen, vorgefertigten Gebäude sind mit Photovoltaik-Modulen und Batterie ausgestattet und funktionieren als zentrale Treffpunkte: Die Bevölkerung kann hier Strom zum Aufladen von Geräten kaufen, im Internet surfen oder gekühlte Getränke und Lebensmittel erwerben. Gleichzeitig dienen die Gebäude der Kühlung und Lagerung wichtiger Medikamente.
Gallerie
Die Kioske sind in Leichtbauweise gefertigt und modular aufgebaut. Die kleinste Einheit lässt sich mit einer Größe von 2,45 x 3,70 m als Bausatz auf dem Rücken eines Esels transportieren. Auf dem Dach sind Photovoltaik-Module installiert, eine Batterie zur Stromspeicherung befindet sich im Boden unter dem Kiosk, wo sie gut vor starken Temperaturschwankungen geschützt ist. Die Photovoltaik-Module kommen derzeit aus China, das Gerüst aus Aluminium wird in Deutschland produziert. Die Herstellung von Ausfachung, Dach, Tresenklappe und Batterie-Tank erfolgt vor Ort.
Die Initiatoren sehen den Solarkiosk als Teil einer Produktserie
und gehen davon aus, dass in den nächsten zwei Jahren ca. 500 bis
1.000 dieser kleinen Bauwerke in Afrika und anderen Regionen zum
Einsatz kommen. Jeder Solarkiosk wird an einen örtlichen Betreiber
vermietet oder verkauft. Er ist fertig bestückt und wird als
Komplettangebot mit Belieferungswegen für die Waren erworben. Die
Amortisierungszeit ist laut Initiatoren auf drei bis fünf Jahren ausgelegt.