Fahrradgarage Kennedybrücke in Wien

Glas-Stahlkonstruktion mit einem hohen Maß an Sicherheit

Eine U-Bahn-Linie, mehrere Autobusse, täglich 70.000 Autos und dazu Radfahrer und Fußgänger: Die Kennedybrücke ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im Westen der Stadt Wien. Zur Verbesserung des städtebaulichen Umfeldes und um das Radfahren als Fortbewegungsmittel attraktiver zu machen, hat die Stadt als Bauherr den sogenannten Wiental-Highway bauen lassen. Dabei handelt es sich um eine 3,5 Kilometer lange und vier Meter breite Schnellstraße für Fahrradfahrer, die aber auch von Fußgängern genutzt werden kann. Die neue „Radautobahn“ verläuft abseits des Autoverkehrs auf der linken Seite des Wienflussbettes. Ergänzt wird sie durch eine gesicherte Fahrradabstellanlage, die nach Plänen der Architekten Ablinger, Vedral und Partner errichtet wurde. Sie soll die Wiener dazu ermuntern, das Fahrrad und die öffentlichen Verkehrsmittel miteinander zu kombinieren.

Gallerie

Entstanden ist ein gläserner Pavillon mit Stellplätzen für insgesamt 98 Fahrräder. Dessen Grundriss orientiert sich an dem oval geformten Flugdach der Kennedybrücke, das in den 1960er Jahren errichtet wurde. Ausgeführt als leichte Glas-Stahlkonstruktion, sorgt der große Glasanteil der Fahrradgarage für ein hohes Maß an sozialer Sicherheit. Das Muster, welches die Glasscheiben schmückt, erinnert an die Dynamik des Elementes Wasser, das unterhalb der Brücke in Richtung Stadtzentrum fließt. An der gerundeten Außenwand des Pavillons befinden sich Sitzbänke, die gern von den Nutzern der öffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch genommen werden.

Die von den Architekten vorgeschlagene leichtere Zugänglichkeit der Fahrradgarage – mittels Glasschiebetüren mit Zutrittsüberwachung – und kostenlose Benutzbarkeit wurden leider nicht verwirklicht. Grund dafür ist die bislang eher geringe Akzeptanz der für Wien neuartigen Park-and-Ride Einrichtung. Ganz im Gegensatz zu anderen Ländern, wo kostenpflichtige, überwachte Fahrradabstellplätze schon länger etabliert sind. In Amsterdam z.B. gibt es Fahrradgaragen mit Platz für mehrere Tausend Fahrräder, die tagtäglich ausgelastet sind. An den hohen Kosten liegt es in Wien vermutlich nicht; diese betragen für 24 Stunden sicheres und wettergeschütztes Parken einen Euro. Gezahlt wird bargeldlos mit Kreditkarte.

Sicherheitstechnik

Bei der Gestaltung der Radabstellanlage haben die Architekten Prinzipien angewendet, die auch bei Fahrradabstellräumen in Wohnhäusern gelten: Danach ist es wichtig, dass das Fahrrad sicher abgestellt und befestigt werden kann. Der Zugang zu den Abstellflächen erfolgt über die Ostseite durch eine Fahrradschleuse – einem Drehkreuz aus türhohen Kammrechen. Es wird freigegeben, nachdem der Nutzer seine Kreditkarte an das Einfahrtskontrollgerät gehalten hat. Die Befestigung der Räder in der Garage erfolgt über Bügel.

Neben der sicheren Aufbewahrung haben die Architekten großen Wert auf eine gute Beleuchtung und Einsehbarkeit gelegt. Die gläsernen Wände der Fahrradgarage sorgen für eine gute Lichtdurchlässigkeit und erhöhen damit das subjektive Sicherheitsgefühl der Benutzer. Zudem erschwert helles Licht die „Arbeit“ für Diebe und Vandalen erheblich. Auch bei guter Einsehbarkeit und vielen Passanten fühlen sich die meisten Übeltäter gestört. Die geschlossene Anlage bietet aber nicht nur Sicherheit, sie schützt das Fahrrad auch vor Nässe und damit vor Rost.

Bautafel

Architekten: Ablinger, Vedral & Partner, Wien
Projektbeteiligte: Heidenbauer Industriebau, Bruck a.d. Mur (Generalunternehmer); Weißensteiner Bau, Kafenberg (Baufirma); Penetsdorfer Elektrotechnik, Wien (Elektro); Skidata, Grödig/Salzburg (Zutrittskontrolle, Kartenleser); Stadlmayr, Vöcklabruck (Fahrradschleuse); Fiegl & Spielberger, Ischgl (Videoüberwachung)
Bauherr:
Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 29, Wien
Fertigstellung: 2010
Standort: Kennedybrücke, 1140 Wien
Bildnachweis: Ablinger, Vedral & Partner

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