Airport in Hamburg
Umgerüstetes Kommunikationssystem
Gallerie
Am 25. Juli 2001 wurde in Hamburg mit den Abrissarbeiten am
Terminal 2 des Flughafens Fuhlsbüttel begonnen. Das 1929 fertig
gestellte „Flughafenverwaltungsgebäude“ galt bei seiner Eröffnung
als Musterbeispiel der modernen Flughafenarchitektur. Nach 72
Jahren weicht das Haus einem neuen Terminal, der aufgrund der
gestiegenen Passagierzahlen notwendig geworden war.
Bereits 1986 wurde der Entwurf des Hamburger Architektenbüros von
Gerkan, Marg und Partner, Brauer für einen neuen Flughafen mit dem
ersten Preis ausgezeichnet. 1993 wurden der damalige Terminal 4
(heute umbenannt in Terminal 2) und die 500 m lange Pier mit elf
Fluggastbrücken sowie die Parkhäuser P 5 und P 4 eröffnet. Im Jahr
2000 begannen die Planungen für ein weiteres Ausbauprogramm des
Flughafens: das Projekt HAM 21. Das städtebauliche Konzept sieht
drei Terminals mit einer davor liegenden Pier vor. Zwischen
Terminal 1 und 2 ist eine Shopping Plaza als Marktplatz für
Fluggäste angeordnet, die 2008 fertig gestellt sein soll.
Sicherheitskonzept
Die Passagierzahlen des Hamburg Airport sind in den vergangenen
Jahren stark angestiegen, ca. 15 Mio Menschen beginnen oder beenden
jährlich hier ihre Flugreise. Die Steuerung der Fluggäste in den
Terminals sowie deren Transport zu und von den Flugzeugen auf dem
Flugfeld mit Bussen ist eine besondere Herausforderung. Die
Fluggaststeuerung in der Verkehrszentrale unterstützt die
Luftverkehrsgesellschaften durch Monitoranzeigen und Ausrufe, damit
alle Passagiere pünktlich im Flugzeug sitzen.
Zu Flugzeugen, die nicht an den Fluggastbrücken angedockt sind,
werden die Passagiere mit Bussen u.a. der Fa. STARS (Special
Transport and Ramp Services), einer Tochtergesellschaft der
Flughafen Hamburg GmbH, zu und von den Abfertigungspositionen
gefahren. Die Disposition des Buseinsatzes erfolgt in deren eigener
Leitstelle. Zur Optimierung der Anforderungen von Monitoranzeigen,
Ausrufen und Bustransporten wurde das bestehende Stento-Intercom
System den erhöhten Anforderungen angepasst.
Eine der Grundforderungen war, das vorhandene Kommunikationssystem
von zwei Leitstellen so umzurüsten, dass die Sprachkommunikation
auf ein notwendiges Minimum reduziert wird. Dabei sollte das
Kommunikationssystem so modifiziert werden, dass pro Leitstelle nur
noch eine spezifische Bildschirminformation vorhanden ist. Die
Anforderungen von den Gates sind wegen der völlig verschiedenen
Arten von Services zu zwei Leitstellen zu übermitteln. Die
Ausführung für den Buseinsatz soll von der STARS-Leitstelle und die
Fluggaststeuerung von der Verkehrszentrale aus erfolgen. Beide
Services benötigen Sprachkommunikation und jeder einen
Bildschirmarbeitsplatz. In Zeiten mit geringem Verkehrsaufkommen
soll eine Person je Leitstelle in der Lage sein, den Service
abzuwickeln.
Heute kann das Personal in den Gates ohne jede Sprechverbindung von
seiner Sprechstelle aus mit Zielwahltasten durch einen Tastendruck
folgende Dienste abrufen:
- Gatetafel setzen
- Boarding
- Standardabruf
- Busanforderung, 1 Bus
- Busanforderung, 2 Busse
- Busanforderung, 3 Busse
- End of Boarding
- Rückruf Info (Leitstand)
- Rückruf Bus (Leitstand)
- 0=Anforderung canceln
Bautafel
Architekten: von Gerkan, Mark und Partner (gmp), Hamburg
Projektbeteiligte: Hanack & Partner, Hamburg (Vermessung); Windels, Timm, Morgen, Hamburg (Prüfingenieure); STARS Special Transport and Ramp Services, Hamburg
Fertigstellung: 2004: Pier Süd und Parkrotund P2; 2005: Neuer Terminal; 2008: Abschluss des Gesamtprojektes
Standort: Hamburg
Bildnachweis: Michael Penner©/Flughafen Hamburg GmbH