Schieferböden: Polygonalverband
Das Verlegemuster des Polygonalverbands gilt als eines der ältesten für Bodenbeläge aus Naturstein. Polygon bedeutet Vieleck – demnach können alle Platten, die drei oder mehr Ecken aufweisen, bei einem Polygonalverband eingesetzt werden, auch quadratische.
Gallerie
Polygonalverbände entstehen, wenn grob behauene Natursteinplatten möglichst platzsparend auf einer Fläche verteilt werden. Sie können sowohl in ihrer Größe als auch in der Dicke variieren. Die Schwierigkeit besteht darin, die ungleichen Platten so zu setzen, dass eine schöne Fläche entsteht. Oft setzt der Bodenleger oder Pflasterer deshalb die Randsteine zuerst, um eine gut ausgebildete Kante zu den umliegenden Materialien oder dem benachbarten Bewuchs im Garten zu erzielen. Erst dann erfolgt die Verlegung der übrigen Platten zur Mitte hin. Die Ausführung ähnelt einem Puzzle: Je mehr Platten in ihrer ursprünglichen Form aneinandergereiht werden können, desto weniger Schneidearbeiten sind nötig und desto weniger Verschnitt entsteht. Dabei ist vorrangig zu beachten, dass durchgehende Fugen nicht über mehr als drei Steinlängen in eine Richtung verlaufen. Spätestens nach diesen drei Steinlängen ist an beiden Enden ein querliegendes Format zu setzen.
Polygonalplatten sind meist 2-3 cm dick und haben sowohl Bruch- als auch Sägekanten. Deren unterschiedlichen Kantenformen werden durch die stark variierenden Fugen ausgeglichen. Diese teilweise sehr breiten Fugen sind neben den vielfältigen Plattenformaten das prägende Element des Polygonalverbandes. Die Vielzahl der verwendeten Formen bei diesem Verlegeschema ermöglicht den Einsatz von Schieferplatten, die für andere Anwendungen nicht (mehr) in Frage kommen. Daraus ergibt sich ein vergleichsweise günstiger Quadratmeterpreis für dieses Verlegemuster. Außerdem sorgt es für einen geringen Versiegelungsgrad: Bei einer nicht wasserdichten Verfugung ist die Drainagefähigkeit deutlich besser, als bei der Verlegung von Rechtecken mit geringeren Fugenanteilen.
Neben diesen positiven Aspekten gilt der optische Eindruck der
natürlich spaltrau belassenen Steine als ursprünglich und damit zu
unruhig für Innenräume. Im deutschsprachigen Raum ist der Verband
deshalb vorwiegend auf Terrassen und Gartenwegen zu finden.
Fachwissen zum Thema
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