Fassade mit Hinterschnitttechnik
Verborgene Befestigung der Schieferplatten
Außer mit (sichtbaren) Edelstahlklammern können Schieferplatten an der Fassade auch mithilfe der sogenannten Hinterschnitttechnik befestigt werden. Diese äußerlich nicht sichtbare Befestigungstechnik besitzt für speziell geprüfte Schiefervorkommen eine Europäisch Technische Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik DIBt.
Gallerie
Bei der Hinterschnitttechnik wird in die Rückseite der 1 - 2 cm dicken Schieferplatte ein Loch gebohrt, welches die Platte nicht durchstößt, sondern exakt 7 mm tief ist. In diese hinterschnittene Sacklochbohrung (der Bohrungsdurchmesser im Bohrungsgrund ist 2 mm größer als im Bohrungsschaft) ist dann eine Ankerhülse einzusetzen. Anschließend wird eine Sechskantschraube eingedreht, die die Hülse spreizt, bis der Anker vollkommen formschlüssig in der Hinterschnittbohrung sitzt. Dadurch entsteht eine spreizkraftfreie, formschlüssige Verbindung, ohne dass der Naturstein aufgespalten oder anderweitig beschädigt werden kann. Die Sechskantschraube befestigt gleichzeitig die Hinterschnittagraffe, eine Art Befestigungshaken, mit dem die Schieferplatte in die Unterkonstruktion eingehängt wird. Für jede Schieferplatte sind mindestens vier Befestigungspunkte vorzusehen, bei größeren Formaten teilweise auch mehr. Die notwendigen Sacklochbohrungen werden in der Regel werkseitig hergestellt, sind aber im Bedarfsfall mit einer einfachen Vorrichtung auch auf der Baustelle ausführbar.
Ein Vorteil der verborgenen Hinterschnittanker ist neben der Ästhetik einer
ebenen Natursteinfassade – frei von Befestigungselementen – die
Vielfalt, die diese Technik bei unterschiedlichen Steinformaten und
Fugenbreiten ermöglicht.
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