VHF: Sichtbare Befestigung
Keramikplatten werden bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden (VHF) punktförmig an definierten Stellen mittels Halterungen befestigt. Dabei unterscheidet man die verdeckte und die sichtbare Befestigung.
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Die sichtbare Befestigung von keramischen Fassadenbekleidungen erfolgt in der Regel durch Edelstahlklammern oder stranggepressten Klammern aus Aluminiumlegierungen. Bei der Befestigung mittels Edelstahlklammern liegen die Befestigungspunkte im Bereich der Plattenecken. Das Funktionsprinzip der Klammern beruht darauf, dass ein ca. 10 mm breiter Streifen derart abgekantet wird, dass ein horizontal liegender Klammerschenkel den Plattenrand überbrückt und ein dazu rechtwinklig verlaufender Klammerschenkel mit seiner Innenfläche an der Sichtseite der Keramikplatte anliegt. Auf diese Weise wird die Keramikplatte bei Windsogbelastung abgestützt. Zur Aufnahme der Eigenlast werden die Keramikplatten mit ihrem unteren Plattenrand auf die horizontalen Klammerschenkel aufgesetzt. Bei der Befestigung mit stranggepressten Klammern aus Aluminiumlegierungen setzt man diese in zugehörige Spezialprofile ein. Eine ungewollte seitliche Verschiebung der Platten wird durch geeignete Zusatzmaßnahmen wie elastische Klemmprofile oder konstruktive Klebepunkte zwischen Keramikplatte und Unterkonstruktion erreicht.
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Wie die verdeckten Befestigungen benötigen die beschriebenen sichtbaren Befestigungen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt). Dies betrifft auch die gegenüber der EN 14411 Keramische Fliesen und Platten - Begriffe, Klassifizierung, Gütermerkmale und Kennzeichnung gestellten höheren Qualitätsanforderungen an die Keramikplatten. Die Komponenten der bauaufsichtlich zugelassenen keramischen Fassadensysteme sind gezielt aufeinander abgestimmt, und ein optimales Tragverhalten ist nur dann zu erwarten, wenn die für die einzelnen Systeme gestellten Bedingungen auch eingehalten werden. Dies gilt sowohl bezüglich der Materialeigenschaften der verwendeten Einzelteile als auch bezüglich deren geometrischer Ausbildung, sowie der Einhaltung konstruktiver Anforderungen an die Unterkonstruktion und der Beachtung der Toleranzanforderungen bei der Montage.