Wandhydranten
Wandhydranten sind in Gebäuden fest installierte
Wasserentnahmestellen mit einer angeschlossenen, aufgerollten
Gewebe- bzw. formstabilen Schlauchleitung, die zur ersten
Brandbekämpfung durch Betriebsangehörige und durch die Feuerwehr
vorgesehen sind. Sie sollten dort installiert werden, wo sie
leicht zugänglich und schnell erreichbar sind, z.B. in der Nähe von
Fluchttüren und Treppenhäusern. Sie dürfen jedoch Fluchtwege nicht
verengen und müssen selber gut zugänglich installiert sein, damit
sich z.B. die Türen des Wandhydrantenschrankes um 180° öffnen
lassen. Um eine Verrauchung von Fluchtwegen (z. B. Treppenräumen)
zu verhindern, sollten Wandhydranten so installiert sein, dass bei
ihrem Einsatz die Funktion von Rauchschutztüren durch die verlegte
Schlauchleitung nicht beeinträchtigt wird.
Gallerie
Versorgt werden Wandhydranten von einer unter Druck stehenden
Wasserleitung. Der Wasserdruck darf nicht über 7 bar liegen.
Besteht die Gefahr, dass durch Ausfall von Druckminderern,
Frequenzumformern an Druckerhöhungsanlagen oder anderen
Einrichtungen sogar Drücke über 12 bar auftreten können, so sind
zusätzlich Sicherheitsventile zu installieren.
- Wandhydranten „Typ F“ sind sowohl zur Selbsthilfe sowie zum
Einsatz der Feuerwehr konzipiert. In dieser Ausführung besteht der
Schlauch entweder aus formstabilem Material (min. 1“) oder aus
einem vollsynthetischen C-42-Druckschlauch. Die Anschlussleistung
muss bei drei gleichzeitig betriebenen Wandhydranten 100 l/min (6
m³/h) bei einem Fließdruck von 3 bar betragen. Wandhydranten vom
Typ F dürfen nicht direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen
werden, sondern sind über Löschwasserleitungen „nass“ oder
„nass/trocken“ nach DIN 1988-600 Technische Regeln für
Trinkwasser-Installationen - Teil 600:
Trinkwasser-Installationen in Verbindung mit Feuerlösch- und
Brandschutzanlagen versorgen.
- Wandhydranten „Typ S“ sind nur zur Selbsthilfe vorgesehen. Der
Schlauch besteht zwingend aus einem formstabilen Material (min.
3/4“). Ihre Anschlussleistung muss bei zwei gleichzeitig
betriebenen Wandhydranten 24 l/min bei einem Flie߭druck von 2 bar
sicherstellen. Nur bei Wandhydranten vom Typ S darf ein direkter
Trinkwasseranschluss gewählt werden – sofern ein
Schlauchanschlussventil mit integriertem Rückflussverhinderer und
Belüfter verwendet wird.
Durch den anhaltenden Nachfluss des Löschmittels aus der
Wasserversorgung ist mit einem Wandhydranten eine ununterbrochene
Brandbekämpfung möglich. Diese geht jedoch weit über die Grenzen
einer ungefährlichen Brandbekämpfung von Entstehungsbränden durch
Selbsthilfekräfte ohne Feuerwehrausrüstung hinaus. Daher muss der
Einsatz von Wandhydranten auf Entstehungs- und Kleinbrände
beschränkt bleiben.
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