Abdichtungen in Bädern und Feuchträumen
An wasserbelasteten Wänden und Böden
Gallerie
Nur wenige Bauteile sind so regelmäßig dem Wasser ausgesetzt wie
Bäder und Feuchträume. Durch entsprechende Maßnahmen bei der
Badplanung lassen sich Schäden durch anfallende Feuchtigkeit
verhindern. Im Bereich von Duschen, Waschbecken
und Wannen entsteht Spritzwasser, im Bereich der Armaturen kann
Wasserdampf entstehen, der sich an Wänden und Boden niederschlägt.
Bei bodengleichen Duschen fließt das Wasser direkt über den
Bodenbelag zum Ablauf.
Um stark wasserbelastete Boden- und Wandflächen dauerhaft dicht zu
halten, haben sich Verbundabdichtungen bewährt. Diese bestehen aus
einer Streich- bzw. Spachtelabdichtung oder
wasserundurchlässigen Abdichtungsbahnen, auf die Platten oder
Fliesen im Dünnbettverfahren verlegt werden. Erforderlich sind
Verbundabdichtungen im Bereich von Spritz- oder Ablaufwasser:
- Wände im Duschbereich werden bis 30 cm oberhalb der Dusche abgedichtet.
- Wände im Wannenbereich werden bis 20 cm oberhalb der Wasserentnahmestelle abgedichtet.
- Bei bodengleichen Duschen mit Duschrinne sollte ein Anschlussflansch mit einer 90° Aufkantung die sichere Einbindung in die Verbundabdichtung an der Wand gewährleisten.
- Bei bodengleichen Duschen, die aus einem vorgefertigten Element mit integriertem Ablauf bestehen, sollten die Fugen zwischen Duschelement und Estrich sowie der Anschluss an die Wand mit Fugenbändern, die in die Verbundabdichtung eingearbeitet werden, abgedichtet werden.
- Durchdringungen, wie zum Beispiel beim Armaturenanschluss oder bei Abläufen sollten in der Vormontage mit eingearbeiteten Abdichtungsflanschen oder -manschetten ausgeführt sein.
- Eingearbeitete Gewebe bzw. Fugenbänder im Fugen- und Wandanschlussbereich verhindern Durchfeuchtungen, die Abdichtung soll mind. 15 cm oberhalb des Bodenbelags im Wandbereich hochgezogen werden.
Geeignete Untergründe für die Abdichtung sind:
- Beton
- Putz
- Gipskartonplatten
- Leichtbetonhohlwandplatten
- Maschineller Gipsputz (MP)
- Porenbetonbauplatten
Kritische Bereiche in Sanitärräumen sind:
- Übergänge von Sanitäreinrichtungen zur Wand
- Wanddurchdringungen von Sanitäranschlüssen
- Eckfugen
- Bodenabläufe
Das ZDB-Merkblatt Verbundabdichtungen – Hinweise für die
Ausführung von flüssig zu verarbeitenden Verbundabdichtungen mit
Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und
Außenbereich vom August 2012 gilt allgemein als anerkannte
Richtlinie. Danach wird zwischen hoher und mäßiger
Beanspruchungsklasse (BK) unterschieden: Als mäßig beansprucht
gelten Abdichtungen, die zeitweise wieder abtrocknen können, wie
zum Beispiel in Privat- oder Hotelbädern (BK A0). Zu den hoch
beanspruchten Abdichtungen zählen Flächen, die ständigem
Wasserfluss ausgesetzt sind, wie gewerbliche und öffentliche
Duschen oder Beckenumgänge in Schwimmbädern (BK A). Für die
verschiedenen Beanspruchungsklassen (BK A0, B0, A, B und C) sind in
dem Merkblatt mögliche zu verwendende Abdichtungsstoffe aufgeführt.
Bei hoher Beanspruchung (wie z.B. in Schwimmbädern, gewerblichen
Küchen und Wäschereien) sind grundsätzlich nur Abdichtungsstoffe
einzusetzen, die über ein allgemein bauaufsichtliches Prüfzeugnis
(abP: Kennzeichnung mit Ü-Zeichen) verfügen, eine europäisch
technische Zulassung (ETA) oder eine Zulassung gemäß DIN EN
12004: Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten –
Anforderungen, Konformitätsbewertung, Klassifizierung und
Bezeichnung.