Schiefervorkommen: Suche und Standorte
Gallerie
Suche nach Schiefervorkommen
Auf der grünen Wiese ist die Suche nach dem Bodenschatz Schiefer sehr
kompliziert. Zunächst einmal müssen Geologen und Ortskundige das
Schiefergebirge geologisch kartieren mit dem Faltenbau und der
Lagerung der geologischen Schichten, was in einem Schiefervorkommen
meist kompliziert ist. Dazu kann man geophysikalische Methoden wie
z.B. Geoelektrik zu Hilfe nehmen. Hat dann der Schiefersucher
genügend Informationen gesammelt und geeignete Stellen gefunden, so
kann er Kernbohrungen vornehmen. Selbst mit diesen teueren
Kernbohrungen ist aber allenfalls festzustellen, ob überhaupt
Schieferlager vorhanden sind. Man wird zunächst quer zu den
Schieferlagern bohren, um sie zu finden und später parallel dazu,
um zu erkennen, wie sie sich in ihrem Verlauf ändern.
Oft müssen solche Bohrungen mit Suchgräben und mehreren
Probe-Steinbrüchen ergänzt werden. Danach erst kann man die
geeignetste Stelle aussuchen und eine Probeproduktion beginnen.
Anders als bei anderen Bodenschätzen muss der erfahrene Spalter
oder Zurichter erst einmal die Spaltfähigkeit, Bearbeitbarkeit,
Härte des Gesteins und Lochbarkeit des Schiefers prüfen. Man wird
dabei auch den Ausbringungsgrad erfassen mit der wichtigen Frage,
ob überhaupt, ökonomisch gesehen, genügend Material zu gewinnen
ist. Daneben spielt auch noch die Formatgröße eine Rolle, denn
Schiefer, aus dem sich nur kleine Formate gewinnen lassen, ist
nicht rentabel.
Standorte von Schiefervorkommen in der Welt
Schiefer gibt es in vielen Ländern der Erde: auch außerhalb Europas
in Nordamerika, in Südamerika, Südafrika, Japan, China, Sibirien
und Indien. In Europa kommen Schiefer-Lagerstätten vor in
Slowenien, Kroatien, Griechenland, Italien, Tschechien, Polen,
Ungarn, Norwegen, Schweden, Schweiz, Portugal, Spanien, Frankreich,
Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Irland und in Deutschland. Die
weit überwiegende Zahl der Lagerstätten wird jedoch nicht oder
nicht nennenswert abgebaut, da es sich häufig lediglich um
Sedimentgesteine mit schiefriger Struktur handelt. Ausgesprochen
wenige erfüllen die Mindestanforderungen bezüglich
Verwitterungsbeständigkeit usw. oder sind von vornherein als
Baustoff ungeeignet und in diesem Sinne nicht abbauwürdig.
Mengenmäßig bedeutende Produktionen finden sich - dieser
Reihenfolge nach - in Spanien, Frankreich, Großbritannien,
Deutschland und Portugal. Das größte Verbraucherland aber ist mit
weitem Abstand Frankreich. Dieses traditionelle »Schiefer-Land«
verfügt über eine ehemals bedeutende nationale Produktion, ist aber
auch gleichzeitig der größte Abnehmer spanischen Schiefers.
Traditionelle »Schiefer-Länder« im Sinne der Verwendung sind aber
auch Deutschland, Benelux und Großbritannien.
Schieferbergbau in Deutschland
In Deutschland gab es Schieferbergbau im Harz, im Frankenwald,
Thüringen, Vogtland, im Siegerland, an der Lahn, im Taunus, in der
Gegend um Kaub und auf dem Hunsrück, sowie nördlich der Mosel in
der Eifel und im westfälischen Raum. Aus den unterschiedlichsten
Gründen, zumeist wirtschaftlicher Art, mussten die meisten dieser
Bergbaubetriebe in den 1950er- und 60er-Jahren schließen. 2019
wurde der Abbau von Moselschiefer in Mayen-Katzenberg bei Koblenz
eingestellt.
In Produktion befinden sich heute noch
- im Sauerland ein Bergwerk in der Gegend um Fredeburg,
- im Hunsrück ein Tagebaubetrieb in Altlay,
- in Bayern das Schieferwerk Lotharheil,
- in Thüringen ein Bergwerk in Unterloquitz und ein Tagebau bei Schmiedebach.
Fachwissen zum Thema
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de