Blendung durch Licht
Direkt- und Reflexblendung
Grundsätzlich werden zwei Arten der Blendung unterschieden: Direktblendung und Reflexblendung. Direktblendung entsteht durch ungeeignete bzw. ungeeignet angebrachte Leuchten mit zu hohen Leuchtdichten oder durch ungehindert einstrahlendes Tageslicht. Reflexblendung bezeichnet störende Reflexe, die durch Tageslicht, Lampen oder Leuchten an spiegelnden oder glänzenden Flächen entstehen. Zusätzlich kann eine sogenannte psychologische Blendung auftreten, wenn das subjektive Urteil über die Behaglichkeit der im Gesichtsfeld vorhandenen Leuchtdichten negativ ausfällt. Hierbei muss es nicht unbedingt zu einer Störung der Wahrnehmungsfunktionen kommen.
Gallerie
Bei der Planung von Kunstlicht ist es wichtig, die „richtige" Leuchte mit der „technisch richtigen" Anordnung auszuwählen. Maßgebliches Kriterium ist der Grad ihrer Entblendung. Um das Blendverhalten von Leuchten zu klassifizieren, wurden verschiedene Verfahren entwickelt. In dem seit den 1960er-Jahren gültigen Grenzkurven-Verfahren von Söllner wird die Leuchtdichte der einzelnen Leuchte in Betracht gezogen. Dieses Verfahren wurde mit der Norm DIN EN 12464 Beleuchtung von Arbeitsplätzen durch das Unified Glare Ratio-Verfahren (UGR-Verfahren) ersetzt. Es beinhaltet eine Bewertung der Blendungsgrenze und berücksichtigt auch – im Gegensatz zum Grenzkurvenverfahren – die Anordnung der Leuchten im Raum. Außerdem geht das URG-Verfahren auf die Qualität vorhandener Bildschirme (entspiegelt oder reflektierend) ein. Insgesamt gilt: Je niedriger der UGR-Wert ausfällt desto geringer die Blendung.