Licht im Gesundheitswesen
Im Gesundheitswesen spielt Licht eine wichtige Rolle, denn es wirkt sich nicht nur auf unser Wohlbefinden aus, sondern steuert auch zahlreiche Funktionsmechanismen des Körpers und beeinflusst unter anderem die Hormonproduktion und den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen. Richtig eingesetzt, kann Licht den Heilungsprozess beschleunigen; in Seniorenwohnheimen und Pflegeeinrichtungen die kognitive und emotionale Befindlichkeit der Bewohner verbessern.
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Neben den Auswirkungen auf kranke oder pflegebedürftige Personen, ist die Beleuchtung ein wesentlicher Aspekt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Arbeitsplätze im Gesundheitswesen unterliegen besonders hohen Ansprüchen. Zudem erfordern die unterschiedlichen Räume in Kliniken und Pflegeheimen verschiedene Lichtlösungen. So sind die Anforderungen an das Licht in Operationssälen, gänzlich anders, als in Behandlungsräumen oder Patientenzimmern. Ein weiteres Kriterium der Lichtplanung im Gesundheitsbereich ist die Wirtschaftlichkeit. Hier gilt es, die Einsparpotenziale bei der Beleuchtung zu identifizieren und Langzeitlösungen zu finden, die auch die Wartung berücksichtigen.
Für die Patienten
soll die Beleuchtung eine angenehme Atmosphäre schaffen und so den Genesungsprozess fördern. Sicher ist, dass zwischen Tageslicht, Gesundheit und dem Wohlbefinden der Patienten ein direkter Zusammenhang besteht. Eine große therapeutische Wirkung erzielen biologisch wirksame Beleuchtungen, die Lichtverhältnisse in Innenräumen schaffen, die der Natur ähneln. So sollte das eingesetzte Licht möglichst große Flächen belichten, eine tageslichtähnliche Farbtemperatur aufweisen und die Beleuchtungsstärke sich dynamisch dem Tageslichtverlauf entsprechend anpassen lassen. Hohe Lichtdosen können außerdem Depressionen entgegenwirken und farbiges Licht zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden (Farb-Lichttherapie).
Der Einsatz von Laser (als Mess-, Schneide- oder Brennwerkzeug), UV-Strahlung (Desinfektion, Härten) und IR-Strahlung (Wärmebehandlung) im Gesundheitsbereich sei hier nur am Rande erwähnt.
Für das Personal
sind optimale Sehbedingungen notwendig, um schwierige Sehaufgaben wie Operationen, Untersuchungen, Begutachtung von Röntgenbildern o.ä. ausführen zu können. Gerade bei solchen Tätigkeiten sind hohe Beleuchtungsstärken und Blendungsfreiheit erforderlich, um auch feinste Details wahrnehmen zu können. Zusätzlich kann eine hervorragende Farbwiedergabe benötigt werden, wenn die Erkennung von Farbnuancen eine Rolle spielt.
Oftmals wird eine Allgemeinbeleuchtung mit arbeitsplatzspezifischen, zusätzlichen Leuchten vorgesehen. Viele Spezialgeräte (wie z.B. Zahnarztstühle) sind bereits mit eigenen, hoch spezialisierten Leuchten und Leuchtmitteln ausgestattet. Die Kombination von Leuchten mit anderen Funktionen wie der Elektroversorgung und Datenleitungen in einer Einheit ist üblich, da durch die Vielzahl an Geräten oft wenig Platz zur Verfügung steht. Eine gute Wartbarkeit der Leuchten und der Einsatz langlebiger und energieeffizienter Leuchtmittel begrenzen die Unterhaltskosten.
Für Personal, das im Nachtdienst arbeitet, stellt die Arbeit eine besondere körperliche Belastung dar, da sie im Widerspruch zum inneren Schlafrhythmus steht. Die Beleuchtung hat hier einen entscheidenden Einfluss, denn über das ins Auge fallende Licht wird der sogenannte circadiane Rhythmus gesteuert.
Wichtige Normen
- DIN 12464-1: Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von
Arbeitsstätten – Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen
- DIN 5035-3: Beleuchtung mit künstlichem Licht – Beleuchtung im
Gesundheitswesen
- DIN EN 60598-2-25: Leuchten - Teil 2-25: Besondere Anforderungen – Leuchten zur Verwendung in klinischen Bereichen von Krankenhäusern und Gebäuden zur Gesundheitsfürsorge
Weitere Informationen über den Einsatz von Licht im
Gesundheitswesen hat die Brancheninitiative licht.de im Heft 07
„Gesundheitsfaktor Licht“ ihrer Schriftenreihe veröffentlicht. Es
kann als Pdf-Datei auf ihrer Website kostenlos heruntergeladen
werden (siehe Surftipps).