DIN 18533 – erdberührte Bauteile

Die Regelungen der erdberührenden Bauteile, die in der veralteten DIN 18195 Teile 4, 5 und 6 festgelegt waren, sind seit Juli 2017 in der DIN 18533 zusammengefasst und gegliedert.

Gallerie

In der neuen Norm werden Abdichtungen von verschiedenen Bauteilen reglementiert, darunter fallen erdberührte Teile an Wand und Bodenflächen; hinzu kommen Wandquerschnitte und Sockelbereiche von Hochbauwerken sowie erdüberschütteten unterirdischen Bauwerken in offener Bauweise gegen Wasser. Das Wasser kann bei diesen Bauten auf verschiedene Weise in das Objekt einwirken, sei es als Bodenfeuchte, Kapillarwasser oder Spritzwasser. Auch hydrostatisches und nicht hydrostatisches (drückendes und nicht drückendes) Wasser ist miteinbezogen. Für Sonderbauten wird diese DIN-Norm nicht angewandt: Hierzu zählen Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, wasserundurchlässige Bauteile (WU-Beton), Erdbauwerke, Tunnel, Deponien.


Was ist gänzlich neu an der DIN 18533?
In der neuen DIN 18533 sind nun auch Prämissen für die Zulässigkeit der Abdichtungen aufgelistet. Diese sind als Hilfe zu sehen, die richtige Abdeckungsbauart zu nutzen. Zur Vereinfachung gibt der Anhang B informative Hilfestellung. Erneuert wurde auch die Kategorisierung der Wassereinwirkung. Die Einwirkungsklassen (W1-W4) beziehen sich nicht wie zuvor auf die Entstehungsart des Wassers und seine Einwirkungsdauer, sondern die Evaluation der Einwirkungsart und Einwirkungsintensität. Um die richtige Bauart der Abdichtung erkennen zu können, muss die angenommene Neurissbildung oder die Aufweitung vorhandener Risse bestimmt werden; dazu wurden Rissüberbrückungsklassen (RÜ1-E bis RÜ4-E) und Rissklassen (R1-E bis R4-E) festgelegt. Die vorgesehene Nutzung des abzudichtenden Bauteils ist ebenfalls eine wichtige Variable; hierbei wird unterteilt in die Raumnutzungsklassen 1 bis 3 (RN1-E bis RN3-E ). RN1-E sind Räume mit geringen  Anforderungen an die Nutzung, wie zum Beispiel offene Hallen oder Lager. Hohe Anforderungen an die Nutzung könnten Serverräume oder Rechenzentren sowie Räume mit wertvollen Kunstsammlungen sein.

Noch einmal zusammengefasst die fünf Kategorisierungen der DIN 18533:

  • Wassereinwirkungsklasse
  • Rissklasse
  • Rissüberbrückungsklasse
  • Raumnutzungsklasse
  • Zuverlässigkeitsanforderungen

Des Weiteren werden jetzt auch Verformungen klassifiziert und in fünf Klassen (VK1-E bis VK5-E) eingeteilt. Die Bestimmungen der Querschnittsabdichtungen in und unter nicht querkraftbelasteten Wänden wurden ebenfalls erneuert.

Bildnachweis: Architekturbüro Riegler, Böhl-Iggelheim

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Schimmelpilzbefall in einem Wohnraum an einer dreidimensionalen Außenecke: Der Ausfall von Kondensat auf den kalten Oberflächen bildete die Grundlage für den Pilzbefall

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Warme Luft kann wesentlich mehr Wasser an sich binden als kalte Luft. Im Umkehrschluss muss Luft, die abgekühlt wird, auch immer direkt Wasser freigeben.

Nachweisfreie Konstruktionen des Feuchteschutzes

Beispiel: Außenwände, die als ein- oder zweischaliges Mauerwerk nach DIN 1053-1 erstellt werden, müssen nicht mittels eines rechnerischen Nachweises zum Tauwasserausfall nachgewiesen werden, wenn ein ausreichender Wärmeschutz vorliegt.

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Bei einigen in der DIN 4108-3 beschriebenen Konstruktionen ist kein Nachweis zum Tauwasserausfall notwendig, darunter Wände in Massivbauweise, Holzfachwände, erdberührende Wände und diverse Dachkonstruktionen.

Normativer Rechenweg: Randbedingungen

Die Berechnung im Glaser-Verfahren zur Bewertung eines möglichen Tauwasserausfalls im Bauteil geht von stationären Randbedingungen in der winterlichen Tauperiode von Dezember bis Februar aus.

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Regenschutz im Hochbau nach DIN 4108-3

Die Grundlagen für Außenwände, die einer Schlagregenbeaufschlagung unterliegen, behandelt die DIN 4108-3: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Klimabedingter Feuchteschutz.

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Grundsätzlich soll kein Wasser in die Bauwerkskonstruktion eindringen, da hieraus Schäden und Nutzungseinschränkungen resultieren. Es sind daher planerische Vorkehrungen zu treffen.

Schäden durch Tauwasser

Der Ausfall von Tauwasser ist häufig die Folge von bauphysikalischen und konstruktiven Mängeln, aber auch das Nutzerverhalten kann die Grundlage von Tauwasserschäden bilden.

Sd-Wert

Bei mehrschichtigen Bauteilen wird der sd-Wert für das Bauteil schichtenweise ermittelt und addiert.

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Durch den Bezug der tatsächlichen Bauteilstärke m zu der wasserdampfdiffusionsäquivalenten Luftschichtdicke wird der sd-Wert ermittelt.

Stoffeigenschaften und Wasserdampfdiffusionswiderstand

In den Normen zum Wärme- und Feuchteschutz sind im Regelfall zwei µ-Werte für Baustoffe aufgeführt: einer für den feuchten und einer für den trockenen Zustand des Baustoffes.

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Tauwasser auf/in Bauteilen

Unter besonderen winterlichen Bedingungen kommt es bei Fenstern zu einem Tauwasserausfall: Ursache kann unzureichendes Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner/Nutzer sein oder der umlaufende Glasrandverbund, der eine wärmetechnische Schwachstelle in einer hochgedämmten Glastafel bildet

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Wie lässt sich die bauphysikalische Qualität eines Bauteils bewerten, welche Eigenschaften und Prozesse spielen dabei eine Rolle?

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Temperaturverteilung in einer Außenwand mit einer hinterlüfteten Vorsatzschale

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Kernstück des rechnerischen Nachweisverfahrens der DIN 4108-3 zum Feuchteschutz ist das sogenannte Glaser-Verfahren. Ein ganzheitliches feuchtetechnisches Konzept ist dennoch erforderlich.