Umbau eines Wohn- und Ateliergebäudes in Sent/CH
Eigenständige Holzrahmenkonstruktion in alter Gebäudehülle
Beim Umbau eines alten denkmalgeschützen Bauernhauses in den Schweizer Bergen blieb der alte Wohnteil erhalten. Dagegen sollte der ehemalige Wirtschaftsteil, der sich unmittelbar daran angliedert und unter dem gleichen Dach befindet, ein Bildhaueratelier aufnehmen. Es galt die Substanz weitgehend zu schonen und nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu behandeln.
Gallerie
Sanierung/Modernisierung
Der Eingriff beschränkte sich auf den hinteren Teil des Gebäudes.
Eine neue Holzrahmenkonstruktion steht eigenständig und beinahe
ohne die Wände zu berühren wie ein Möbel inmitten des
Gebäudevolumens. Die Holzkonstruktion wurde an den Außenwänden mit
großen Glasflächen versehen, über die das Licht aus den bestehenden
Fensteröffnungen ins Atelier fallen kann. Im Atelier stehend
betrachtet man die alte Fassade wie eine Theaterkulisse. Das
Atelier selbst ist halbgeschossig gegenüber der Eingangsebene
abgesenkt. Unter dem aufgestelzten Atelierboden bleibt ein Raum als
Lager und Werkstatt für den Künstler offen. Über dem Atelierraum
befindet sich eine eineinhalbgeschossige Maisonette, die reinen
Wohnzwecken dient. Zwischen den einzelnen Ebenen können sperrige
Möbel und Skulpturen über Bodenluken vertikal transportiert werden.
Das Konzept ist als Ganzes so introvertiert angelegt, dass von
außen kaum ein Hinweis auf die Umbauten im Inneren zu finden ist.
Selbst ein großes Atelierfenster, das die Außenhaut durchdringt
liegt meistens versteckt hinter alten geschnitzten Zierbrettern.
Lediglich mit den Dachflächen bündige Glasoberlichter verraten,
dass sich neues Leben in der alten Scheune eingefunden hat.
Bautafel
Architekten: Rolf Furrer, Basel/CH und Christof Rösch, Sent/CH
Projektbeteiligte: Simon Hartmann, Andreas Hunkeler (Mitarbeiter); Andreas Zachmann, Basel (Tragwerksplanung); Andreas Hunkeler, Jenensdorf (Holzbauplanung)
Bauherrin: Helen Rösch-Schneller, Baden/CH
Fertigstellung: 2001
Standort: Sent in der Schweiz
Bildnachweis: Naas + Bisig, Basel/CH