Studentenheim "Burse" in Wuppertal
Fassadensanierung und Komplettmodernisierung
Die Sanierung des Studentenwohnheims "Burse", gebaut in den 70er
Jahren, war überfällig geworden, da nicht nur die heruntergekommene
und schlecht gedämmte Fassade zu renovieren war. Gegenüber einem
Neubau konnte die Entkernung und Sanierung der maroden Bausubstanz
ein Viertel der Kosten einsparen.
Die kreuzförmigen verbundenen Gebäudeflügel wurden mittig
durchbrochen, so dass zwei Winkelhälften entstanden, die jeweils
mit separater Eingangshalle versehen wurden. Das erlaubte zum einen
wesentlich bessere Belichtungsverhältnisse und zum anderen ein
besseres Organisationsdiagramm für 300 Bewohner. Der Kern des
Gebäudes mit dem alten Treppenhaus und den
Gemeinschaftseinrichtungen sollten aus der Mitte entfernt
werden.
Gallerie
Sanierung/Modernisierung
Das Umbauziel bestand darin, die Ausstattung und Belichtung der
Zimmer so zu verbessern, dass jedes als autarkes Appartement zu
nutzen wäre. Die Grundrisse wurden total entkernt, um auf dem
"tabula rasa" des Rohbauskeletts neue Raumkonzepte für 261
Einzelappartements verwirklichen zu können.
Da jedes Appartement eine Küche und ein Bad erhalten sollte, musste
Platz für diesen zusätzlichen Raum geschaffen werden. Ein circa
zwei Meter tiefer Rahmen wurde vor das freigelegte "Kartenhaus"
gebaut. Er bietet einerseits das statische Gerüst und beinhaltet
die Leitungsführungen für die neuen Medienanschlüsse. Die ehemals
geschlossene Lochfassade wurde durch eine neue Holztafel-Fassade
mit grau lasierter Faserzement-Verkleidung ersetzt. Die nach
heutigen Standards gedämmte Fassade mit hochformatigen Türfenstern
wurde in Form von vorgefertigten, zwölf Meter langen Elementen in
Holzständerbauweise von innen montiert. Parallel dazu verlief der
Innenausbau und die Neuerstellung der zwei vollständig verglasten
Treppenhäuser im Freiraum zwischen den beiden "neu" geschaffenen
Häusern. Der erste Abschnitt wurde in Niedrigenergiebauweise
erstellt und erhielt den BDA-Preis "Auszeichnung guter Bauten", der
zweite Abschnitt konnte im Passivhausstandard errichtet werden.
Dessen hohe Qualität bei gleichzeitig energetischer
Wirtschaftlichkeit wurde mit dem Bauherrenpreis "Modernisierung
2001" honoriert.
Bautafel
Architekten: pinkarchitektur, Düsseldorf mit Architektur Contor Müller Schlüter, Wuppertal
Bauherr: Hochschul-Sozialwerk Wuppertal
Fertigstellung: 2001
Standort: Max Horkheimer Str. 10-12, Wuppertal
Bildnachweis: Tomas Riehle, Köln