Akustisch wirksame Kleb- und Dichtstoffe für den Einsatz in Gebäuden
Eine Studie im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau
Johann Sebastian Bach schrieb Toccata und Fuge, Lutz Weber und Sven Öhler forschten und schrieben über Töne und Fugen. Genauer formuliert: Die beiden Bauakustiker befassten sich mit Schallübertragung und körperschallisolierenden Fugendichtstoffen im Bauwesen. Ein Bericht ihrer akustischen Messergebnisse und baupraktischen Erprobungen und Entwicklungen des bis dato wenig erforschten Themas ist auf 90 Seiten zusammengefasst. Akustisch wirksame Kleb- und Dichtstoffe für den Einsatz in Gebäuden lautet der Titel der Studie, die als Band 2915 der Forschungsinitiative Zukunft Bau erschienen ist.
In fast allen Bereichen des Bauwesens kommen Kleb- und
Dichtstoffe zum Einsatz: Sie verbinden Bauteile elastisch oder
starr, verschließen Nahtstellen und Öffnungen – und sind in einigen
Bereichen für den baulichen Schallschutz von zentraler Bedeutung,
wie die Autoren feststellten. Vor allem dann, wenn die
Schallübertragung von der Quelle ins Bauwerk vorwiegend durch
Körperschall erfolgt, wie es z. B. bei haustechnischen Anlagen und
Installationen häufig der Fall ist. Untersucht und gemessen wurden
sowohl handelsübliche als auch akustisch optimierte Fugendichtungen
sowie deren Applikationstechniken. Auch wurde der Einfluss der
Fugengeometrie erforscht sowie elastisch verklebte
Bodenbeläge.
Die maßgebenden akustischen Einflussgrößen von körperschallisolierenden Fugendichtungen sind durch die Studie identifiziert und es stehen geeignete Analyse- und Planungswerkzeuge sowohl für die Produktentwicklung als auch für den Einsatz in der baulichen Praxis zur Verfügung. Durch die Maßnahmen wird gegenüber dem derzeitigen Stand der Technik eine Verbesserung der bewerteten Einfügungsdämmung um ca. fünf bis acht Dezibel erreicht, konstatieren Weber und Öhler. Bei der elastischen Verklebung von Bodenbelägen sei den Untersuchungen zufolge keine nennenswerte Verbesserung der Trittschalldämmung zu erwarten.
Der Forschungsbericht wird vom Fraunhofer IRB Verlag herausgegeben und kann zum Preis von 26,50 EUR bezogen oder als Pdf kostenlos heruntergeladen werden (siehe Surftipps).
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