Studierendenwohnheim auf dem Campus Osijek

Regenwasserbewirtschaftung und Grauwassernutzung an der Drau

Die drei Flüsse Drau, Save und Donau durchziehen die Region Slawonien im Osten Kroatiens. Ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist Osijek, eine Stadt mit 75.000 Einwohner*innen. Neben zwei Theatern gibt es hier auch eine Universität, die verschiedene Studiengänge in den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften anbietet. Unweit des südlichen Ufers der Drau liegt der Campus Osijek, konzipiert als neuer Stadtteil für Studierende. Hier befinden sich neben Fakultätsgebäuden auch Wohneinrichtungen. Die neueste bauliche Ergänzung ist ein 2022 fertiggestelltes Wohnheim aus der Feder des kroatischen Architekturbüros NFO.

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Langgezogenes Satteldachgebäude

Im Zusammenspiel mit den beiden bestehenden, flachen Wohnriegeln bildet der Neubau einen öffentlichen Platz, der den Eingang zum Campus markiert. Um das umfangreiche Raumprogramm mit den kommunalen Gestaltungsvorgaben zu vereinen, entwarf NFO ein drittes langgestrecktes Volumen, das allerdings ein Satteldach erhielt. Diese Kubatur bietet genügend Raum für fünf Obergeschosse und zwei Dachgeschosse. Eine Brücke im ersten Obergeschoss schafft eine Verbindung zum nächstgelegenen Nachbargebäude. Vom Sockel bis zum First bedecken hinterlüftete Faserzementplatten den Baukörper. Die einheitliche Gestaltung trägt dazu bei, ihn angesichts seiner beachtlichen Größe besser in den baulichen Kontext zu integrieren. Für Abwechslung sorgen die aus der Fassadenverkleidung hervortretenden Metallbleche der Fensterlaibungen, die außen grau und auf der Innenseite orange bzw. grün lackiert sind.

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Gläserne Einschnitte

An vier Stellen wird die massive Erscheinung des Baukörpers von dunklen, spiegelnden Abschnitten aufgebrochen: Es handelt sich um eine Glasfassade mit integrierten Solarzellen, die Strom für den internen Bedarf erzeugt und Ausblicke auf den Campus bietet. Zugleich markieren die Einschnitte die Erschließung und Funktionsverteilung: Auf der südöstlichen Längsseite hebt die gläserne Haut den Haupteingang hervor, hinter dem ein großes Treppenhaus und zwei Aufzüge liegen. Zwei weitere Erschließungskerne befinden sich an den Enden des Gebäudes, ein dritter auf der anderen Längsseite. Jeweils angegliedert sind gemeinschaftlich genutzte Arbeits- und Aufenthaltsräume.

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Kompakte Innenräume

Insgesamt 796 Studierende sind in den 404 Zimmern untergebracht, die sich beiderseits eines in Längsrichtung verlaufenden Korridors aufreihen. Die Privaträume sind kompakt gestaltet: Neben Bett und Schreibtisch gibt es ein Bad und eine Kochzeile. In den Obergeschossen befinden sich ausschließlich Zweibettzimmer, während sich in den noch kompakteren Dachgeschossen sogar vier Bewohner*innen ein Bad teilen. Alle Gemeinschaftsräume sind barrierefrei, die Privatzimmer hingegen sind nur zum Teil rollstuhlgerecht gestaltet. Im Untergeschoss ist Platz für 600 Fahrradstellplätze: Der öffentliche Fahrradweg mündet hier in einer langen Rampe, die in das Untergeschoss führt.

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Nachhaltiger Wasserkreislauf

Das installierte Wasserverteilungssystem ist möglichst sparsam ausgelegt und mit einer Betriebswassernutzungsanlage ausgestattet. Regen- und Grauwasser werden gesammelt, gefiltert und anschließend für die Toilettenspülung und Bewässerung der umliegenden Grünflächen wiederverwendet. Solarkollektoren ergänzen die Energieversorgung für die Warmwasserbereitung. Diese sind als Überdachungselemente auf dem benachbarten Parkplatz installiert und helfen, etwa 40 % des gesamten Warmwasserbedarfs zu decken. -hs

Bautafel

Architektur: NFO, Zagreb
Projektbeteiligte: Radionica statike, Zagreb und I.F. Projekt (Tragwerksplanung); Projekting 1970, Zagreb (Elektrotechnik); Telektra, Zagreb (Lichtplanung); Naravno, Zagreb (Bauphysik); Termoinžinjering-projektiranje, Zagreb (Maschinenbau); ACO, Büdelsdorf (Entwässerungssystem)
Bauherrin:
Josip-Juraj-Strossmayer-Universität in Osijek
Standort: Ul. kralja Petra Svačića 1c, 31000, Osijek, Kroatien
Fertigstellung: 2022
Bildnachweis: Marko Banić (Fotos); Reroot (Pläne)

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