Methoden der Wassergewinnung
Vom Regentropfen zum Glas Wasser
In der Wasserversorgung werden häufig drei Arten von Wasser unterschieden, die verschiedene Anforderungen zu erfüllen haben.
Gallerie
Trinkwasser muss geruchlich und geschmacklich einwandfrei sowie
keimarm sein, Betriebswasser kann je nach Verwendungszweck eine
geringere Qualität aufweisen, während an Brauchwasser keine hohen
Qualitätsanforderungen gestellt sind:
- Trinkwasser ist die höchste Qualität von
Wasser und muss strenge gesetzliche Standards erfüllen. Es ist für
den menschlichen Verzehr und für alle Haushaltszwecke geeignet,
einschließlich Kochen, Waschen oder Putzen. Trinkwasser wird in der
Regel aus Grundwasser oder Oberflächenwasser gewonnen und durchläuft mehrere
Aufbereitungsprozesse, um potenzielle Verunreinigungen zu entfernen
und es sicher trinkbar zu machen.
- Für Betriebswasser gelten je nach industrieller und
gewerblicher Anwendung unterschiedliche spezifische Anforderungen.
Es kann Trinkwasserqualität haben, wenn es für Prozesse wie die
Lebensmittelverarbeitung benötigt wird. Oder es kann eine
niedrigere Qualität haben, wenn es für weniger anspruchsvolle
Anwendungen wie Kühlung oder Reinigung verwendet wird.
- Brauchwasser ist die niedrigste Kategorie und wird für Zwecke verwendet, die keine hohe Wasserqualität erfordern. Dies kann die Bewässerung von Landschaften, die Toilettenspülung oder in einigen Fällen auch die industrielle Kühlung umfassen. Es kann aus verschiedenen Quellen stammen, einschließlich Regenwasser oder aufbereitetem Abwasser.
Traditionelle Methoden der Wassergewinnung beinhalten die Nutzung von Oberflächenwasser, die Gewinnung von Grundwasser sowie das Sammeln und Speichern von Niederschlagswasser.
- Oberflächenwasser bezieht sich auf all das sichtbare
Wasser, das sich an der Erdoberfläche sammelt. Es umfasst
natürliche Wasserläufe und Wasserflächen wie Flüsse, Bäche, Seen
und Meere, aber auch künstlich angelegte Gewässer wie Kanäle,
Teiche und Stauseen. Regen, der auf die Erde fällt und nicht
versickert oder verdunstet, fließt über das Land in diese Gewässer
und bildet so das oberirdische Wassersystem. Die Qualität des
Oberflächenwassers kann stark variieren und ist abhängig von
Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Vegetation und klimatischen
Bedingungen. Vor der Nutzung als Trinkwasser muss Oberflächenwasser
in der Regel aufbereitet werden, um Verunreinigungen zu entfernen
und gesundheitliche Risiken zu minimieren.
- Grundwasser sammelt sich in Spalten und Poren von
Gesteinsschichten unter der Erdoberfläche. Es entsteht, wenn
Niederschlagswasser oder Oberflächenwasser versickert und durch die
Boden- und Felsenschichten nach unten sickert. Während dieses
Prozesses werden viele Verunreinigungen auf natürliche Weise
herausgefiltert, sodass Grundwasser eine qualitativ hochwertige
Wasserquelle darstellt. Das gespeicherte Grundwasser bildet
sogenannte Grundwasserleiter oder Aquifere. Diese wasserführende
Schicht besteht aus porösen und/oder geklüfteten Gesteinen wie
Sand, Kies oder porösem Kalkstein, in deren Poren oder Klüften sich
das Grundwasser ansammelt. Die Bezeichnung „Grundwasserleiter“
kommt von der Fähigkeit dieser Gesteinsschichten, Wasser zu leiten
oder zu transportieren. Grundwasser kann in Quellen an der
Oberfläche austreten oder durch Brunnen und Bohrungen nach oben
gefördert werden. Grundwasser ist weltweit eine der wichtigsten
Quellen für Trinkwasser und wird auch in der Landwirtschaft für die
Bewässerung genutzt. Trotz seiner geschützten Lage ist Grundwasser
jedoch anfällig für Verschmutzung durch menschliche Aktivitäten,
wie beispielsweise industrielle Prozesse oder intensive
Landwirtschaft.
- Niederschlagswasser gelangt in Form von Regen, Schnee, Nebel oder Hagel aus der Atmosphäre auf die Erdoberfläche. Ein Teil des Niederschlagswassers verdunstet oder wird von Pflanzen aufgenommen und transpiriert, während der Rest auf der Erdoberfläche abfließt oder in den Boden einsickert. Dieses versickernde Wasser trägt zur Auffüllung der Grundwasserreserven bei und wird zum Teil auch zu Oberflächenwasser in Flüssen und Seen. Die Nutzung von Niederschlagswasser hat eine lange Geschichte, insbesondere in Gebieten mit geringen Wasserressourcen. Durch Sammelsysteme wie Regenwasserzisternen kann es direkt zur Bewässerung von Pflanzen oder nach Aufbereitung sogar als Trinkwasser genutzt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass die Qualität des Niederschlagswassers von verschiedenen Faktoren wie der atmosphärischen Reinheit und der Beschaffenheit der Sammelflächen abhängt.
Weitere Methoden der Wassergewinnung
Neben den traditionellen Wassergewinnungsmethoden existieren noch spezielle Techniken. Ein solches Verfahren ist die Entsalzung, bei der Salzwasser, meist Meerwasser, durch Verfahren wie Umkehrosmose oder mehrstufige Verdampfung in Süßwasser umgewandelt wird. Dies ist besonders in Regionen mit begrenzten Süßwasserressourcen, aber Zugang zu Meerwasser von Bedeutung.
Ein weiteres Beispiel ist die Gewinnung von Wasser aus der
Kondensation der Luftfeuchtigkeit, die in besonders trockenen
Gebieten zum Einsatz kommt. Ebenfalls erwähnenswert ist das
Recycling von Abwasser durch verschiedene Reinigungsverfahren.
Hierbei wird verschmutztes Wasser so aufbereitet, dass es erneut
genutzt werden kann. Darüber hinaus gibt es auch Verfahren zur
Gewinnung von Wasser aus Pflanzen und Nebelnetzen, die in
bestimmten Klimazonen sinnvoll sein können.
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